Die Digitalisierung kann die Gesundheitsbedingungen von Arbeitern verschlechtern und bestehende soziale Ungleichheiten vertiefen, so eine neu veröffentlichte Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und den Universitäten Konstanz und Edinburgh, die in der „Welt am Sonntag“ präsentiert wurde.
Digitalisierung: Ein zweischneidiges Schwert
Der Bericht basiert auf Interviews und Sozialversicherungsdaten von etwa 3.200 Arbeiter im Zeitraum von 2011 bis 2019. Die Studie zeigt, dass neue digitale Technologien am Arbeitsplatz eher Vorteile für sogenannte White Collar Worker – Büroangestellte – bringen, während die sogenannten Blue Collar Worker – Menschen, die eher körperliche Arbeit verrichten – negative Auswirkungen erleben.
Die Digitalisierung führt bei diesen Arbeitern zu einer komplexeren Arbeitsumgebung, erhöhtem Zeitdruck und Leistungsdruck. Dies resultiert den Studienergebnissen zufolge in einem vermehrten Auftreten von Krankheitstagen und allgemein verschlechterten Gesundheitsbedingungen. Im Gegensatz dazu erleben die Angestellte in wissensintensiven Berufen keine negativen Auswirkungen auf ihre Gesundheit durch die Digitalisierung.
Schaffung von Ungleichheiten
„Die voranschreitende Digitalisierung kann bestehende Ungleichheiten verstärken, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden“, sagte Co-Autorin Melanie Arntz vom ZEW. Sie erwähnte auch, dass „KIs neuer Generationen, wie ChatGPT, immer stärker eingesetzt werden“.
Arntz betonte die Notwendigkeit frühzeitiger Interventionen, wie beispielsweise Schulungen. Eine schlechtere Gesundheit beeinflusst nicht nur die Produktivität des Einzelnen, sondern auch dessen Einkommen langfristig. Insofern könnte die Digitalisierung die Einkommensungleichheit weiter verschärfen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
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