Im ersten Moment mögen die meisten Menschen das Wirtschaftsrecht für eine recht trockene Angelegenheit halten – schließlich steht es mit Gesetz und Recht in Zusammenhang.
Im Grunde handelt es sich bei dem Wirtschaftsrecht jedoch um ein äußerst spannendes Thema, denn dieses spiegelt den Alltag in der Wirtschaft in seiner gesamten Komplexität wider. Daher stellt das Wirtschaftsrecht auch eine überaus wichtige Grundlage dar, wenn es um den ökonomischen Wohlstand geht – die Bedeutung des Wirtschaftsrecht lässt sich durchaus mit der der Demokratie vergleichen.
Nicht nur kleine und große, alteingesessene und neue Unternehmen sind von den Regelungen des Wirtschaftsrecht betroffen, sondern ebenfalls private Verbraucher. Jede Person, die generell am wirtschaftlichen Leben teilnimmt, steht mit dem Wirtschaftsrecht in Verbindung.
Die Definition des Wirtschaftsrechts
Von dem Wirtschaftsrecht werden sämtliche öffentlich-rechtlichen, strafrechtlichen und privatrechtlichen Maßnahmen und Rechtsnormen umfasst, welche durch den Staat genutzt werden, um Einfluss auf die rechtlichen Beziehungen der verschiedenen Parteien des Wirtschaftsleben zu nehmen. Das Wirtschaftsrecht lässt sich damit als Oberkategorie verstehen. Diese umfasst wiederum alle rechtlichen Grundlagen der Wirtschaftspolitik und des Rechts des Wirtschaftsverkehrs. Dabei wird das Wirtschaftsrecht wiederum in drei Teilbereiche unterschieden.
Einer davon besteht in dem Wirtschaftsverfassungsrecht. Dieses steht vor allem in einem politischen Zusammenhang. Die Bundesrepublik sieht im Grundgesetz keine spezielle Wirtschaftsform vor. Daher besteht eine freie Wahl dieser. Eine Bindung besteht ausschließlich an die Prinzipien der Verfassung des Rechts- und Sozialstaates.
Die Rechtsbereiche, welche auf der Ebene der WTO, der EU, der Bundesrepublik, der Bundesländer und der Städte und Gemeinden geregelt werden, sind dagegen dem Wirtschaftsverwaltungsrecht zuzuordnen. Bestimmt wird durch dieses, wie sich die Beteiligten des Wirtschaftslebens zum Staat verhalten – und umgekehrt. Wichtig sind in diesem Zusammenhang unter anderem beispielsweise das Börsen- und Bankrecht, das Währungsrecht, das öffentliche Preisrecht, das Außenwirtschaftsrecht und das Gewerberecht. Treten in diesem Zusammenhang Probleme in Erscheinung, stellt ein kompetenter Fachanwalt für internationales Wirtschaftsrecht den passenden Ansprechpartner dar.
Die Gebiete der Wirtschaft, deren Organisation nach privatrechtlichen Regelungen gestaltet sind, fallen unter den Teilbereich des Wirtschaftsprivatrechts. Betroffen sind von diesem somit etwa Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Verbraucher, Händler und Produzenten. Nicht nur das Kartellrecht, sondern auch das Gesellschafts-, Handels- und Arbeitsrecht gehören zu dem Wirtschaftsprivatrecht.
Die zentrale Rolle des Wirtschaftsrechts
In der Bundesrepublik leben zahlreiche Menschen. Ihr Zusammenleben kann sich nur dann konfliktfrei gestalten, wenn Rechtsgrundlagen existieren. Und auch die Wirtschaft kann nur dann einwandfrei funktionieren, wenn diese auf rechtlichen Grundsätzen basiert.
Somit nimmt das Wirtschaftsrecht eine tragende Rolle ein, um Streitigkeiten unter den einzelnen Akteuren zu vermeiden oder beizulegen. Die wirtschaftlichen Beziehungen bilden für die Gesellschaft eine wichtige Basis und verfügen vor allem über einen materiellen Wert.
Diejenigen, die kaufmännische Tätigkeiten ausführen möchten, müssen sich daher zwingend mit den Grundlagen des Wirtschaftsrechts auseinandersetzen. Nur durch eine rechtliche Absicherung des kaufmännischen Handels, kann sich dieses als erfolgreich gestalten. Ohne das Wirtschaftsrecht würden sich sämtliche betriebswirtschaftliche Handlungen als überaus risikobehaftet zeigen. Dies gilt jedoch nicht nur für die aktiven Akteure in der Wirtschaft, sondern ebenfalls für die Verbraucher. Auch diese müssen darauf achten, dass ihre Handlungen stets legal ausfallen. Diejenigen, die einen besonders umfassenden Einblick in das Wirtschaftsrecht erhalten möchten, profitieren von einem BWL-Studium an einer Hochschule.