Der neue CEO des Logistikkonzerns DHL, Tobias Meyer, äußert in einem Interview seine Besorgnis über den Klimawandel und die Notwendigkeit nachhaltiger Transportmethoden. Obwohl das Unternehmen plant, bis 2050 klimaneutral zu arbeiten, sieht es sich mit Herausforderungen aufgrund fehlender technologischer Alternativen und knapper Investitionsmittel für E-Mobilität konfrontiert.
Meyers Klimabedenken und Strategie
Tobias Meyer nahm sich Zeit für ein Gespräch mit der “Welt am Sonntag”, in dem er auf das Thema Klimawandel einging. “Für mich ist der Klimawandel das größte Problem, das die Menschheit vor sich hat, die Zeit zu reagieren, wird immer kürzer”, äußerte er. DHL hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu arbeiten. Meyer betonte jedoch, dass es unverantwortlich wäre, unrealistische Versprechen zu machen: “Es wäre unseriös, etwas zu versprechen, von dem wir nicht wissen, wie wir es erreichen können.”
Die Herausforderungen beim Übergang zur Nachhaltigkeit
Beim Logistik-Giganten stammen die größten CO2-Emissionen aus der Langstrecken-Luftfracht, für die es derzeit keine technologische Alternative zu kohlenwasserstoffbasierten Kraftstoffen gibt, so Meyer. Trotzdem erwirbt DHL einen erheblichen Anteil der verfügbaren Sustainable Aviation Fuels, die aus nicht fossilen Rohstoffen hergestellt werden. Meyer gestand jedoch ein, dass der Konzern Schwierigkeiten hat, Anbieter zu finden, die diese Kraftstoffe in den benötigten Mengen zu stabilen Preisen liefern können.
Das Problem mit der E-Mobilität und dem Postgesetz
In Deutschland kauft DHL für das Zustellgeschäft der Deutschen Post in diesem Jahr etwa 700 Diesel-Fahrzeuge, obwohl der Großteil der neuen Fahrzeuge elektrisch sein wird. Meyer begründete dies mit begrenzten Investitionsmitteln aus dem regulierten Briefgeschäft. “Wir haben derzeit im regulierten Briefgeschäft nicht die Investitionsmittel, um 100 Prozent E-Mobilität darzustellen”, erklärte er.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das neue Postgesetz, das längere Brieflaufzeiten ermöglicht. Meyer warnte jedoch vor den Auswirkungen des Gesetzes, das zusätzlichen Wettbewerb zulässt, indem der Zugang zum Zustellnetz der Deutschen Post für private Briefdienste erweitert wird. Er argumentierte, dass diese Maßnahme in einem schrumpfenden Briefmarkt nicht sinnvoll sei: “Diese Wettbewerbsförderung mit der Brechstange halte ich in einem insgesamt schrumpfenden Briefmarkt nicht für sinnvoll. Sie hat sich auch nirgendwo anders in Europa bewährt.”
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