Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, warnt vor dem möglichen dauerhaften Verlust wichtiger industrieller Kerne in Deutschland ohne Senkung der Industriestrompreise. Ihrer Meinung nach, könnten die Stahl-, Auto- und Chemieindustrie betroffen sein und sie schlägt für die Sicherung des Wohlstands eine Kombination aus Industriestrompreisregulierung sowie Verbesserung des Bildungssystems vor.
Warnung vor Verlust industrieller Kerne
Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), äußerte in einer Stellungnahme gegenüber der “Rheinischen Post” (Samstagsausgabe) ihre Sorge über die möglichen Konsequenzen aufgrund hoher Industriestrompreise. “Ohne die Senkung der Industriestrompreise besteht die Gefahr, dass Deutschland wichtige industrielle Kerne verliert, etwa in der Stahl-, Auto- und Chemieindustrie. Da droht ein volkswirtschaftlicher Schaden, den wir nie wieder gut machen können. Was einmal weg ist, ist weg”, warnte Fahimi.
Staatsintervention zur Preisregulierung
Die DGB-Chefin plädiert für eine staatliche Regulierung des Industriestrompreises, obwohl es dafür momentan keine Mehrheitsunterstützung gibt. Fahimi begrüßt deshalb jegliche mögliche Entlastung, wie die staatliche Übernahme der Netzentgelte, die bereits im vergangenen Jahr vom Kanzler vorgeschlagen wurde. Sie betonte jedoch, dass “wir einen verlässlichen und marktgerechten Korridor [für die Strompreise] brauchen, der bis mindestens 2030 garantiert ist”.
Zukunftssicherung durch Bildung
Neben der Preisregulierung sieht Fahimi eine starke Notwendigkeit zur Verbesserung des Bildungssystems. “Um Wohlstand zu halten, brauchen wir allerdings auch ein gutes Bildungssystem. 2025 werden wir drei Millionen junge Menschen zwischen 20 und 35 Jahren ohne Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt haben, die ständig zwischen Job-Center und prekärem Job pendeln”, merkte sie an. Fahimi kritisierte, dass aktuell jeder vierte Schulabgänger unzureichende Basisfähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen hat. Dies sieht sie nicht nur als “sozialen Skandal ersten Ranges”, sondern auch als kontraproduktiv für die Zukunftssicherung Deutschlands.
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