Bundeskanzler Olaf Scholz und Japans Ministerpräsident Fumio Kishida haben sich auf eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung und Wirtschaftssicherheit geeinigt. Diese Verständigung wurde während einer Pressekonferenz in Berlin bekanntgegeben und zielt auf eine erhöhte wirtschaftliche Sicherheit und Unabhängigkeit in Bezug auf strategische Sektoren und eine stabilere internationale Wirtschaftsordnung ab.
Neuer Dialog zur Wirtschaftssicherheit
Olaf Scholz (SPD) erklärte: “Wir haben heute verabredet, einen neuen Dialog zur Wirtschaftssicherheit einzurichten. Eine Lehre aus der Corona-Pandemie und den geopolitischen Verwerfungen ist der Bedarf an mehr wirtschaftlicher Sicherheit, um Abhängigkeiten von einzelnen Weltregionen oder Zulieferanten zu verringern, insbesondere in kritischen Bereichen.”
Japan und Deutschland: Ähnliche Industriestrukturen und Technologien
Fumio Kishida äußerte die Bedeutung dieser Zusammenarbeit mit Deutschland: “Die bilaterale Zusammenarbeit mit Deutschland gewinnt an Bedeutung, weil wir uns in der Industriestruktur und bei fortgeschrittenen Technologien sehr ähneln.” Fortschritte seien bereits in strategischen Sektoren wie Wasserstoff, Halbleitern und Bodenschätzen erzielt worden. Gemeinsam wolle man auch weitere Felder wie den Cyberbereich, Mobilfunkstandards wie 5G und 6G und Künstliche Intelligenz vorantreiben.
Spannungen auf der koreanischen Halbinsel
Zum Thema Sicherheit äußerte sich Olaf Scholz besorgt über die aktuellen geopolitischen Entwicklungen: “Es besteht die Gefahr einer weiteren Destabilisierung dieser Region.” Deshalb sei ein Abkommen zwischen Deutschland und Japan zur Gewährleistung logistischer Unterstützung bei Militärübungen in Kraft getreten. In diesem Zusammenhang kündigte Fumio Kishida die kommenden Besuche von deutschen und japanischen Verteidigungskräften an.
Unterstützung für die Ukraine
Fumio Kishida sprach ebenfalls die aktuelle Situation in der Ukraine an: “Mit diesem Krisenbewusstsein werden wir als Japan die Ukraine weiterhin maximal unterstützen.” Obwohl die Bereitstellung von letalen Waffen durch die japanische Verfassung verboten ist, strebe Japan eine maximale Unterstützung innerhalb dieser Restriktionen an und prüfe eine Beteiligung an der deutschen Patriot-Initiative für die Ukraine.
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