Die Städte in Deutschland warnen vor dem möglichen Ende des sogenannten Deutschlandtickets, falls der Bund weitere finanzielle Unterstützung verweigert. Der Bund soll seine ablehnende Haltung gegenüber steigenden Zuschüssen aufgeben, damit das vergünstigte Ticket, welches für ein Defizit von mehr als vier Milliarden Euro ab 2024 sorgt, bestehen bleibt.
Ende des Deutschlandtickets droht
Laut dem Deutschen Städtetag könnte das Deutschlandticket bald Geschichte sein, sollten Bund und Länder keine weiteren finanziellen Zusicherungen bieten. “Ohne finanzielle Garantien von Bund und Ländern steht das Deutschlandticket vor dem Aus”, warnte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Defizite steigen – Städte fordern Unterstützung
Schon jetzt sei vorauszusehen, dass die Einnahmendefizite, die durch das vergünstigte Ticket bei den Verkehrsunternehmen entstehen, ab 2024 auf über vier Milliarden Euro ansteigen könnten. Dedy berichtete, dass die Städte und ihre Verkehrsunternehmen alles versucht hätten, das 49-Euro-Ticket so rasch wie möglich einzuführen und zu einem Erfolg zu machen. “Allerdings können wir nicht die Defizite aus dem vergünstigten Ticketpreis ausgleichen.”
Forderung nach schneller Handlung
Bundesverkehrsminister Volker Wissing lehnt es ab, das Defizit ab 2024 über den bisherigen Bundesanteil von 1,5 Milliarden Euro hinaus zu finanzieren und weitere Gespräche mit den Ländern zu führen. Diese Haltung ist laut Dedy “absolut inakzeptabel”. Sein dringender Appell lautet: “Die Zeit drängt. Der Bund muss seine Blockade schnell aufgeben. Bis zum Jahresende brauchen wir eine Lösung, sonst bleibt das Deutschlandticket ein einmaliger Feldversuch für wenige Monate.”