Die deutsche Wirtschaft strebt an, Fachkräfte aus Lateinamerika zu gewinnen, um den derzeitigen Mangel in Bereichen wie Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften zu lindern. Der Lateinamerika-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ruft Bundeskanzler Olaf Scholz zur Unterstützung auf und sieht in der Region nicht nur eine Quelle für Talente, sondern auch eine Möglichkeit, die wirtschaftliche Dominanz Chinas zu kontern.
Anwerbeoffensive für Lateinamerikanische Fachkräfte
Laut einem Positionspapier des Lateinamerika-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (LADW), über welches die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, machen „Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften mehr als 20 Prozent der Hochschulabschlüsse in Brasilien, Chile, Mexiko und Kolumbien aus“. In Deutschland sind derzeit rund 700.000 Stellen in diesen Bereichen unbesetzt. Mit Fachkräften aus Lateinamerika könnte dieser Mangel behoben werden. VW-Vorstand Gunnar Kilian, Vorsitzender des LADW, betrachtet Lateinamerika als Schlüsselregion zur Stärkung der Krisenfestigkeit der deutschen Wirtschaft.
Deutsch-Brasilianische Regierungskonsultationen
Am Montag finden in Berlin nach 2015 die zweiten deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen statt, zu denen Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva mit Teilen seines Kabinetts anreist. Gunnar Kilian empfiehlt, diese Gespräche zu nutzen, um „die Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien, Rohstoffen, Digitalisierung und Fachkräftemangel langfristig und strategisch aufzustellen“.
Investitionen und Wachstumsaussichten
Mit 50 Milliarden US-Dollar an Investitionen hinkt Deutschland laut der „CEO-Agenda“ im OECD-Vergleich hinterher, liegt weit hinter den USA und China. Das Positionspapier betont jedoch, dass die Region mit China und Indien mithalten könne und bis 2027 jährliche Wachstumsraten von bis zu sechs Prozent erzielen könnte, „wenn es auf Zukunftsbranchen mit nachhaltigen Technologien setzt und den internationalen Handel intensiviert“. Diese Entwicklung erfordert allerdings eine Produktivitätssteigerung in der Region.
Chance für den Export von Technologien und Maschinen
Für deutsche Unternehmen eröffnen sich der „CEO-Agenda“ zufolge durch den Export von Technologien und Maschinen große Chancen. Für die Region könnte der Export von Wasserstoff, der insbesondere in Chile und Brasilien kosteneffektiv produziert werden könnte, vorteilhaft sein. Zudem verfügt Lateinamerika über 60 Prozent der Lithiumreserven, deren Nachfrage im Jahr 2024 das Angebot übersteigen wird, was weitere Exportmöglichkeiten eröffnet.
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