Die Deutschen sind sich der Gefahren erhöhter UV-Strahlung bewusst, zeigen aber noch erheblichen Nachholbedarf bei Vorsorgemaßnahmen gegen Hautkrebs, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes aufzeigt. Frauen sind im Allgemeinen vorsichtiger als Männer, und obwohl die meisten Menschen den Schutz vor Sonneneinstrahlung als wichtig erachten, schützen sich viele nicht ausreichend.
Bewusstsein für Hautkrebsrisiko vorhanden, Schutzmaßnahmen unzureichend
Laut der Forsa-Umfrage ist für 81 Prozent der mehr als 1.500 Befragten der Schutz vor Sonneneinstrahlung wichtig und 69 Prozent würden sogar ihre Sonnenschutzmaßnahmen durch klimabedingt steigende UV-Strahlung verstärken. „Die Sonne hat im wahrsten Sinne des Wortes leider auch ihre Schattenseiten. Dieses Bewusstsein ist im Großteil unserer Bevölkerung zwar bereits vorhanden. Leider wird aber auch mehr als deutlich, dass sich die Menschen nach wie vor nicht ausreichend schützen“, kommentierte Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.
Unterschiede bei Sonnenschutzmaßnahmen zwischen Männern und Frauen
In den wärmeren Monaten von Frühjahr und Sommer nutzen nur etwa zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) regelmäßig Sonnencremes und -sprays mit hohem Lichtschutzfaktor. Bei Frauen liegt der Wert mit 72 Prozent deutlich höher als bei Männern (58 Prozent). Etwa ein Viertel (24 Prozent) der Befragten verwendet Sonnenschutzmittel nur bei speziellen Gelegenheiten wie Urlaub oder Freibadaufenthalte. Fast die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) vergisst häufig, Sonnenschutzmittel aufzutragen.
Viele wissen nicht über Hautkrebs-Screening Bescheid
Mehr als jeder Vierte (28 Prozent) der Befragten ab 35 Jahren hat noch nie ein Hautkrebs-Screening in Anspruch genommen. Ein Viertel derjenigen, die diese Kontrolle noch nicht genutzt haben, wusste nicht einmal von deren Existenz. „Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebs-Screening gegen Vorlage ihrer Gesundheitskarte alle zwei Jahre beim Haus- oder Hautarzt durchführen lassen,“ erklärte AOK-Vize Hoyer. „Darüber hinaus ist es empfehlenswert, die eigene Haut regelmäßig selbst nach Auffälligkeiten zu checken.“
Aufklärungsbedarf bei Sonnenschutz und Hautkrebs
Die Umfrage zeigt, dass trotz des erhöhten Bewusstseins für das Hautkrebsrisiko erhebliche Wissenslücken in der Bevölkerung bestehen. So glaubt jeder Vierte (27 Prozent), dass Autoscheiben ausreichenden Sonnenschutz bieten. 22 Prozent der Befragten sind fälschlicherweise der Meinung, dass sie im Schatten vor Sonnenbrand sicher sind. Auch beim Thema Lichtschutzfaktor besteht Aufklärungsbedarf: Jeder zweite Befragte (49 Prozent) weiß nicht, was dieser bedeutet. „Es gibt leider noch zu viele Wissenslücken und Irrtümer, denen die Menschen erliegen“, so Hoyer abschließend.
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