In Deutschland äußern große Unternehmen Besorgnis über die Entscheidung von Facebook und Instagram, die Moderation von Inhalten zu reduzieren und Faktenchecks in den USA zu beenden. Eine Umfrage des „Handelsblatts“ unter 60 Unternehmen, darunter Dax-Konzerne und große Werbetreibende, zeigt jedoch, dass sich diese Firmen vorerst nicht von den Plattformen abwenden wollen.
Kritik an Meta
Mark Zuckerberg, Chef der Facebook- und Instagram-Mutter Meta, hatte kürzlich angekündigt, die Zusammenarbeit mit journalistischen Organisationen für Factchecking aufzukündigen und Lockerungen bei der Moderation von Inhalten vorzunehmen, die bisher als „Hasserfülltes Verhalten“ klassifiziert wurden. Diese Änderungen betreffen vor allem die Art und Weise, wie mit Inhalten umgegangen wird, die homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen betreffen.
Reaktionen der Unternehmen
Unternehmen wie BASF äußern sich kritisch: „Wir sehen das sehr kritisch“, heißt es von BASF. „Das Verbreiten von zum Teil gezielten Falschinformationen als freie Meinungsäußerung zu deklarieren, halten wir für falsch.“ Eine Sprecherin von Aldi Süd betonte die Rolle von Faktencheckern: „Faktenchecker spielen eine wichtige Rolle für die Qualität der Informationen auf Social Media.“ Auch der Energieriese Eon fühlt sich von den Plattformen in der Pflicht genommen, „dass Verschwörungstheorien, Hassrede und Propaganda keine Verbreitung finden“. MTU, der Triebwerksbauer, sieht in der Ankündigung ebenfalls eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Zukunft auf den Plattformen
Trotz der geäußerten Bedenken haben Unternehmen wie Continental, Kaufland, Eon und MTU beschlossen, ihre Seiten weiterhin zu betreiben. Siemens plant ebenfalls, vorerst weiter auf den Plattformen von Meta zu werben. Insgesamt äußerten sich jedoch 40 der befragten Unternehmen zurückhaltend oder gaben keine konkreten Antworten. Viele wollen die Situation weiter beobachten und abwarten, da sie die aktuelle Lage als unübersichtlich empfinden.
Werbebedeutung von Meta
Meta besitzt im Werbegeschäft eine große Marktmacht. Laut Prognosen des Branchenverbands Mediaagenturen werden deutsche Unternehmen in diesem Jahr voraussichtlich 4,8 Milliarden Euro für Werbung auf Meta-Plattformen ausgeben. Damit ist Meta bedeutender als die Werbung im klassischen TV sowie in Print-Zeitungen und -zeitschriften, die zusammen auf Einnahmen von 3,7 Milliarden Euro kommen.
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