Die Bundesagentur für Arbeit (BA) vermittelt nur noch sechs Prozent der Arbeitslosen in regulär bezahlte Arbeitsplätze, halb so viele wie 2014, wie aus den BA-Zahlen hervorgeht.
Vermittlungsquote halbiert
Die Vermittlungsquote, die den Anteil der von der BA vermittelten Arbeitslosen an der Gesamtzahl der Arbeitslosen, die eine bezahlte Beschäftigung gefunden haben, misst, hat sich zwischen 2014 und 2022 halbiert. Bei den Empfängern von Hartz 4 oder Bürgergeld lag die Vermittlungsquote 2022 bei 5,9 Prozent. 2014 lag diese noch bei 13,9 Prozent.
Ergebnisse der BA
Im Jahr 2022 wurden 24.759 Hartz-4-Empfänger und 78.840 Arbeitslosengeldbezieher durch die Bundesagentur für Arbeit oder ein Jobcenter in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt. Die Vermittlungsquote der Arbeitslosengeldbezieher betrug 6,6 Prozent – im Vergleich zu 12,6 Prozent im Jahr 2014.
Kritik und Forderungen
Der Generalsekretär der CDU, Carsten Linnemann, nannte den Rückgang der Vermittlungsquote “erschreckend”. “Die Politik muss die Bundesagentur für Arbeit wieder in die Lage versetzen, ihre eigentliche Kernaufgabe zu erfüllen, möglichst viele Menschen in Arbeit zu bringen”, sagte er RTL und ntv. Er warnte davor, die Bundesagentur, eine der größten Behörden in Deutschland mit mehr als 110.000 Mitarbeitern, zu einer reinen “Auszahlungs- und Maßnahmenstelle” zu reduzieren.
Bedeutung der Vermittlungsquote
Eine Sprecherin der Arbeitsagentur erklärte, dass die Beschäftigungsaufnahme eines Arbeitslosen dann in die Vermittlungsquote eingeht, wenn sie “nach Auswahl und Vorschlag” durch die BA und Jobcenter zustande komme. Die Arbeit der BA und Jobcenter umfasse jedoch mehr als diesen “engen Vermittlungsbegriff”. So hätten Selbstinformationseinrichtungen der Bundesagentur, Beratungsdienstleistungen, die Informationsplattform “Jobsuche” sowie Potenzialanalysen und viele andere Möglichkeiten einen weiteren Anteil an der Beschäftigungsaufnahme.