Drei Jahre muss die Stadtverwaltung warten, bis nach dem Tod einer Person ein Platz oder eine Straße nach ihr benannt werden darf. Für eine Ehrung von Michail „Gorbi“ Gorbatschow ist der Weg jetzt bereits vorbereitet.
Im Fall des ehemaligen Generalsekretärs des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und dem letzten Staatspräsidenten der Sowjetunion Michail Gorbatschow soll es im Sommer 2025 soweit sein.
Gorbatschow brachte den Eisernen Vorhang zum Einsturz
Aufgrund seiner Verdienste bezüglich der Entspannungs- und Abrüstungspolitik sowie seiner Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung wurde Michail Gorbatschow inzwischen in die Vorschlagsliste für die Benennung von Straßen und Plätzen aufgenommen, wie dem Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag (25. April) mitgeteilt wurde.
Nach dem Tod von „Gorbi“ im vergangenen August hatte der Rat der Stadt – bei Enthaltung von FDP/UWG – eine entsprechende Ehrung des sowjetischen Staatsführers gefordert.
Kommentar des Redakteurs
Welch feine Ironie, dass die Stadtverwaltung die künftige Ehrung des letzten großen Kommunisten der Weltgeschichte ausgerechnet an dem Tag verkündete, an dem die Debatte über die (Nicht-)Ehrung von Calmeyer beendet wurde.
Wenn es zur Benennung einer Straße oder eines Platzes nach dem Mann, der im Vereinigungstaumel von 1989 den Spitznamen „Gorbi“ erhielt, wirklich kommen sollte, werden wir vielleicht auch darüber diskutieren müssen, dass Gorbatschow die Annexion der Krim befürwortete.
Und Gorbatschow wurde von seinem Nachfolger Putin, der einmal KGB-Agent unter Gorbatschow war, nicht nur kritisiert, sondern durchaus auch respektiert.
Und schaut man sich genauer an wie sich die ehemalige Sowjetunion tatsächlich auflöste, dann wollte Gorbatschow den Fall des Eisernen Vorhangs so wohl nicht, sondern versuchte noch den sowjetischen Unrechtsstaat mit Gewalt zu retten.
Na, wenn unseren Feierabendpolitikern diese Ehrung mal nicht noch Sorgen bereiten wird.