Das Vapen hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem globalen Phänomen entwickelt. Weltweit nutzen mehr als 80 Millionen Menschen E-Zigaretten und andere Verdampfer, Tendenz steigend. Der Trend begann um 2010, als erste Vaporizer auf den Markt kamen. Länder wie die USA, Großbritannien und Deutschland gehören zu den Vorreitern. In den USA etwa stieg die Zahl der erwachsenen Vaper von 2,8 Millionen im Jahr 2012 auf über 10 Millionen im Jahr 2022. Diese Zahlen verdeutlichen den Wandel in den Konsumgewohnheiten.
Immer mehr Menschen dampfen
Die Zahl der Vaper wächst kontinuierlich. Studien zeigen, dass in Europa mehr als 20 Millionen Menschen regelmäßig dampfen. Allein in Deutschland gibt es schätzungsweise 3,5 Millionen Dampf-Genießer. Dieser Anstieg ist nicht nur auf gesundheitliche Überlegungen zurückzuführen, sondern auch auf die Vielfalt an verfügbaren Produkten. Durch Plattformen wie einen Vape Shop haben Nutzer online Zugang zu einer breiten Palette von Geräten und Liquids. Diese einfache Verfügbarkeit erleichtert den Einstieg ins Vapen.
Der Wandel zeigt sich auch in der Demografie. Während das Rauchen in vielen Ländern zurückgeht, entscheiden sich immer mehr Menschen zwischen 25 und 44 Jahren für das Dampfen. In Großbritannien, wo die Regierung das Vapen aktiv als Alternative fördert, gaben 54 % der Befragten an, durch das Dampfen mit dem Rauchen aufgehört zu haben.
Vapen als echte Alternative zum Rauchen
Das Vapen entwickelt sich zunehmend zu einer ernstzunehmenden Alternative für Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten. Eine Studie der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England kam zu dem Ergebnis, dass das Dampfen potenziell 95 % weniger schädlich ist als das Rauchen von Zigaretten. Der Hauptgrund dafür ist das Fehlen der Verbrennung, die beim Rauchen Teer, Kohlenmonoxid und andere giftige Stoffe freisetzt. E-Liquids enthalten zwar Nikotin, jedoch ohne viele der schädlichen Zusatzstoffe, die in herkömmlichen Zigaretten vorkommen.
In Großbritannien haben über 50 % der ehemaligen Raucher angegeben, dass sie durch Vapen den Umstieg auf ein rauchfreies Leben geschafft haben. Diese Zahl zeigt, wie effektiv das Dampfen als Mittel zur Raucherentwöhnung genutzt werden kann. In Deutschland geben etwa 35 % der Vaper an, dass sie das Dampfen als Ersatz für das Rauchen gewählt haben, weil sie den Nikotinkonsum kontrollieren möchten. Die Möglichkeit, Nikotinstärken individuell anzupassen, erleichtert es vielen Menschen, die Abhängigkeit schrittweise zu reduzieren.
Eine weitere Studie, veröffentlicht im Journal of the American Medical Association (JAMA), ergab, dass Personen, die E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung nutzen, mit 18 % höherer Wahrscheinlichkeit langfristig rauchfrei bleiben als solche, die andere Methoden wie Nikotinpflaster verwenden. Der einfache Wechsel zu einem ähnlichen Konsumverhalten wie das Rauchen macht das Dampfen für viele attraktiv.
Geschmackssache: Früchte und Co. bieten Vielfalt
Die enorme Vielfalt an Liquids und Geräten ist ein zentraler Faktor für die zunehmende Popularität des Vapens. Weltweit gibt es mehr als 7.000 verschiedene Geschmacksrichtungen von E-Liquids, die von klassischem Tabak über süße Aromen wie Vanille und Schokolade bis hin zu exotischen Optionen wie Mango und Litschi reichen. Laut einer Studie des Global State of Tobacco Harm Reduction aus dem Jahr 2021 sind fruchtige Liquids besonders beliebt und machen in Europa rund 34 % des Konsums aus. Tabakaromen folgen mit etwa 25 %, während süße und Dessert-ähnliche Geschmacksrichtungen auf etwa 20 % kommen.
Neben den Aromen spielt auch die Wahl des Nikotingehalts eine wichtige Rolle. Viele Vaper schätzen die Möglichkeit, die Nikotinstärke individuell anzupassen. In Europa bevorzugen laut einer Umfrage von Euromonitor International 45 % der Vaper Liquids mit mittlerem Nikotingehalt von 6 bis 12 mg/ml. Anfänger greifen oft zu niedrigeren Konzentrationen, während erfahrene Nutzer, die vom Rauchen umsteigen, häufig höhere Stärken von bis zu 18 mg/ml wählen, um den Übergang zu erleichtern. Auch nikotinfreie Liquids erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie das Dampfen als reinen Genuss ohne Abhängigkeit ermöglichen.
Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Trends
Nachhaltigkeit wird auch beim Vapen immer wichtiger. Während herkömmliche Zigaretten immense Mengen an Müll verursachen, bietet das Dampfen eine deutlich umweltfreundlichere Alternative. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jährlich etwa 4,5 Billionen Zigarettenstummel weggeworfen, die schwer abbaubares Mikroplastik enthalten und weltweit zu den am häufigsten entsorgten Abfällen gehören. Im Vergleich dazu entstehen beim Dampfen vor allem wiederverwendbare Materialien. Wiederaufladbare Geräte, auswechselbare Tanks und recyclebare Kartuschen reduzieren die Abfallmenge erheblich.
Viele Hersteller setzen zunehmend auf nachhaltige Produktion. Geräte aus langlebigen Materialien wie Edelstahl oder Aluminium verringern den Bedarf an häufigem Ersatz. Einweg-Vapes, die zwar derzeit beliebt sind, werden aufgrund ihres hohen Abfallaufkommens zunehmend kritisch betrachtet. Einige Unternehmen entwickeln bereits Programme zur Rückgabe und Wiederverwertung alter Geräte oder Kartuschen, um die Umweltbelastung weiter zu senken. Studien zeigen, dass die CO2-Bilanz von Vaporizern um bis zu 80 % geringer ist als die von herkömmlichen Zigaretten.
Gesellschaftliche Akzeptanz des Vapens
Die gesellschaftliche Akzeptanz des Vapens steigt kontinuierlich. In öffentlichen Räumen, wo das Rauchen verboten ist, werden E-Zigaretten häufig toleriert. Dies liegt auch daran, dass der Dampf weniger Geruch und sichtbare Rückstände hinterlässt. Laut einer Umfrage von YouGov empfinden 65 % der Befragten das Dampfen als weniger störend als das Rauchen.
In einigen Ländern wird das Vapen sogar aktiv als Mittel zur Raucherentwöhnung gefördert. Großbritannien etwa unterstützt die Nutzung von E-Zigaretten durch Informationskampagnen und Subventionen.
Rechtliche Regelungen zum Vapen in Deutschland und weltweit
Die rechtlichen Regelungen zum Vapen variieren stark zwischen verschiedenen Ländern und Regionen. In Deutschland ist das Dampfen von E-Zigaretten und anderen Vaporizer-Produkten erst ab 18 Jahren erlaubt. Diese Altersgrenze wurde mit der Novelle des Jugendschutzgesetzes 2016 eingeführt, die den Verkauf und Konsum von E-Zigaretten mit Tabakprodukten gleichstellt. Darüber hinaus dürfen E-Liquids mit Nikotin nur verkauft werden, wenn sie den strengen Anforderungen der europäischen Tabakprodukt-Richtlinie (TPD) entsprechen. Diese regelt beispielsweise, dass die Nikotinstärke in Liquids 20 mg/ml nicht überschreiten darf und Kartuschen auf maximal 10 Milliliter begrenzt sind.
In öffentlichen Räumen ist das Dampfen in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Während einige Bundesländer und Institutionen das Dampfen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Gebäuden erlauben, haben andere strengere Vorschriften erlassen. Der Einsatz von Werbemaßnahmen für E-Zigaretten mit Nikotin ist ebenfalls stark eingeschränkt, um Jugendliche nicht anzusprechen.
Internationale Unterschiede bei den Gesetzen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen unterscheiden sich weltweit erheblich. In Großbritannien wird das Vapen aktiv gefördert, insbesondere als Alternative zum Rauchen. Dort dürfen Vaping-Produkte offen beworben werden, solange sie nicht auf Minderjährige abzielen. Im Gegensatz dazu hat Australien sehr strenge Vorschriften: Nikotinhaltige Liquids dürfen nur mit ärztlicher Verschreibung erworben werden. In Ländern wie Singapur oder Thailand ist das Dampfen sogar komplett verboten, und Verstöße können hohe Geldstrafen oder Haftstrafen nach sich ziehen.