In der Debatte um eine Neuregelung der Organspende im Bundestag regt sich Widerstand gegen die sogenannte Widerspruchslösung. Eine parteiübergreifende Gruppe will mit einem eigenen Gesetzentwurf die Zahl der Spenderorgane erhöhen und fordert stattdessen eine Förderung der Eintragung ins Organspenderegister.
Gegner der Widerspruchslösung machen mobil
Die CDU-Gesundheitspolitikerin Stephan Pilsinger ist einer der Initiatoren der parteiübergreifenden Gruppe. Sie äußerte gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”, es gebe keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Widerspruchslösung zu mehr Organspenden führe. Zudem sei es kontraproduktiv, gerade jetzt, in der noch nicht aufgearbeiteten Corona-Pandemie, einen Systemwechsel anzustreben. “Eine Widerspruchslösung ist toxisch für die gute Sache der Organspende”, sagte Pilsinger.
Eckpunkte für neuen Gesetzentwurf
Die Gruppe, zu der unter anderem die Abgeordneten Kirsten Kappert-Gonther (Grüne), Lars Castellucci (SPD), Hermann Gröhe (CDU), Katrin Helling-Plahr (FDP) und Kathrin Vogler (Linke) gehören, plant, am Donnerstag erste Eckpunkte für ihren Gesetzentwurf vorzustellen. Sie reagiert damit unter anderem auf den Vorstoß einer fraktionsübergreifenden Abgeordneten-Gruppe für die Einführung einer Widerspruchslösung.
Verbesserungen in den Entnahmekrankenhäusern
Pilsinger zufolge liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Erhöhung der Organspenden unter anderem in organisatorischen Verbesserungen in den Entnahmekrankenhäusern, wo es seiner Ansicht nach ein “strukturelles Versagen” gibt. Die Gruppe plant zudem, die Eintragung der Bürger in das bereits existierende Organspenderegister zu fördern. Dazu sollen unter anderem Ärzte und Apotheker extra honoriert werden, wenn sie Interessierte beim Eintrag in das Register unterstützen.
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