DB Cargo: Einigung auf Sanierungsplan und Flexibilisierung der Lokführer

Das Management der Deutschen Bahn und die Bahngewerkschaft EVG haben sich auf Eckpunkte für eine Sanierung der defizitären Transporttochter DB Cargo geeinigt, darunter die Flexibilisierung des Einsatzes von Lokführern und der Abbau von Verwaltungsstellen, berichtet der “Tagesspiegel”. Eine befürchtete Zerschlagung von DB Cargo soll verhindert werden.

Sanierungsplan für DB Cargo

Nach Informationen des “Tagesspiegel” hat sich das Management der Deutschen Bahn auf Eckpunkte für eine Sanierung der defizitären Transporttochter DB Cargo geeinigt. Bestandteile dieser Vereinbarung sind der Abbau von Verwaltungsstellen und eine grössere Flexibilität im Einsatz der Lokführer. Wie viele Stellen genau abgebaut werden sollen, bleibt unklar, doch sollen betroffene Mitarbeiter innerhalb des DB-Konzerns eine neue Beschäftigung angeboten bekommen.

“Hiermit wird ein geplanter Abbau von ursprünglich 2.000 Stellen – vornehmlich in der Verwaltung – verhindert”, so ein anonymer Insider.

Verhinderung der Zerschlagung

Die Arbeitnehmervertreter und die EVG befürchteten eine Zerschlagung von DB Cargo. Allerdings sind laut der Vereinbarung die Pläne von DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta, das Wachstumsgeschäft im sogenannten kombinierten Verkehr an die Tochterunternehmen RBH Logistics und Mitteldeutsche Eisenbahn auszulagern, vorerst vom Tisch.

Flexibler Einsatz der Lokführer

Gemäss der Vereinbarung bekommt DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta grünes Licht, um Lokführer flexibler einsetzen zu können. Lokführer sollen, ähnlich wie bei Privatbahnen, tagelang mit ihrer Ware unterwegs sein. Bisherige Regelungen erlaubten es Lokführern, in der Regel zuhause zu übernachten. Zukünftig sollen bis zu 36 Stunden sogenannte “Ausbleibezeit” möglich sein. Als Anreiz soll es eine Prämie von 750 Euro für das Modell “starken Langfahren” geben, bei dem Lokführer 144 Stunden mit ihrer Ware unterwegs sind. Für alle Lokführer, die nach dem 1. Oktober bei DB Cargo anfangen, ist dieses Modell verpflichtend.

Sollten sich dennoch nicht genug Fahrzeugführer für lange Strecken finden, darf die DB Cargo laut der Vereinbarung Transporte an die Tochtergesellschaften RBH Logistics und Mitteldeutsche Eisenbahn oder an Drittfirmen auslagern, bei denen längere Fahrten am Stück schon heute der Standard sind.

Mit dieser Vereinbarung endet ein Vermittlungsverfahren mit der Agentur für Arbeit einvernehmlich. Ein Sprecher der Bahn dementierte das auf Anfrage des “Tagesspiegel” nicht, verwies aber auf noch laufende Abstimmungen.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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