Der DAX startete am Dienstagmorgen positiv in den Handelstag, angetrieben von einer überraschenden Rally des Jahres. Während Zweifel und Sorgen dominieren, hat die Börsenerholung in den letzten zwei Wochen 3.000 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung weltweit geschaffen.
Die überraschende Rally
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, verdeutlichte die aktuelle Situation: „Im Deutschen Aktienindex läuft derzeit die wohl überraschendste Rally des Jahres. Der Index klettert an einer Wand aus Zweifel und Sorgen empor. Solange diese sich aber nicht bestätigen, gibt es auch keinen triftigen Grund, Aktien erneut zu verkaufen. Die Erholung in den vergangenen zwei Wochen schuf 3.000 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung rund um den Globus. Der S&P 500 an der Wall Street ist keine zwei Prozent mehr von seinem Allzeithoch entfernt. Beim Dax sind es knapp drei Prozent, nachdem dieser am 5. August noch kurz über der 17.000er-Marke Halt machte.“
Für Anleger schwierige Wählbarkeiten
Der Analyst legte seine Vorstellungen über die schwierige Position der Anleger dar: „Die Börsen gehen den Weg des größten Schmerzes und steigen immer weiter, während die meisten Anleger wieder ohne Positionen von der Seitenlinie aus zuschauen müssen. Zu groß ist die Angst, einzusteigen, um dann einen erneuten Einbruch mitzuerleben. Es ist eine brachiale V-förmige Umkehr aus dem Ausverkauf Anfang des Monats. Wer nicht mittendrin wieder zurück in den Aktienmarkt gegangen ist, bekam keine einzige Chance zum günstigeren Einstieg. Dabei gibt es nichts zu meckern, was die Marktbreite dieses Anstiegs anbelangt. Die Mehrheit der Aktien im S&P 500 trägt die Kurse nach oben. Vor der Korrektur waren es oft nur die Glorreichen Sieben, die stiegen.“ Die Rally stehe damit auf einem stabileren Fundament als die monatelange Hausse zuvor.
Geopolitische Situation und Ölpreis
„Die geopolitische Lage in Nahost verbessert sich und der Ölpreis fällt.“ Die Energiehändler stutzten wegen der ausbleibenden Eskalation die Risikoprämie zurecht. Der fallende Ölpreis helfe dem Aktienmarkt zusätzlich, so Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1077 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9028 Euro zu haben. Der Ölpreis sank: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 77,03 US-Dollar, das waren 63 Cent oder 0,8 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
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