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Corona-Shutdown 2020: Das Leben muss weitergehen – Ein Freitagmittag am Rosenplatz

Dieser Artikel erschien erstmals am 27. März 2020 bei uns unter dem Titel „Das Leben muss weitergehen – Ein Freitagmittag am Rosenplatz“. Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir ihn im März 2024 erneut.

Vier Jahre später wissen wir, dass der erste Shutdown und viele weitere Lockdowns und Maßnahmen, die unsere Wirtschaft, das soziale Zusammenleben und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen massiv negativ beeinflusst haben, auf Basis von teils bewusst getroffenen Fehlentscheidungen erfolgten.

Dank des kleinen Onlinmagazins „Multipolar“, das mit Bezug auf das Informationsfreiheitsgesetz auf Herausgabe der Besprechungsprotokolle des deutschen Corona-Krisenstabes beim RKI geklagt hatte, sind inzwischen die Hintergründe des ersten Shutdowns und der weiteren Lockdowns und Maßnahmen bekannt.
Insbesondere die Namen der dafür Verantwortlichen, allerdings auch ganze Seiten der Protokolle, wurden geschwärzt. Mit einer weiteren Klage versucht Multipolar die Veröffentlichung ungeschwärzter Protokolle zu erreichen.

Ganz offensichtlich waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des RKI-Krisenstabs von Anfang an darüber informiert, dass die Gefahr, die von der Corona-Pandemie tatsächlich ausging, weitaus geringer war, als von der Politik, allen voran der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, behauptet wurde.

Zur zeitlichen Einordnung des unten erneut veröffentlichten Artikels unseres Autors Wolfgang Niemeyer: Am 16. März 2020 beschloss das RKI, die angebliche Bedrohung durch die so genannte Covid-19-Pandemie von „mäßig“ auf „hoch“ zu skalieren, „sobald [geschwärzt] ein Signal dafür gibt“.
Am 17. März wurde die „Hochskalierung“ bekannt gemacht, auf Anordnung der durch Schwärzung unkenntlich gemachten Person.

Heiko Pohlmann


Stillstand ist keine Option. Zumindest für den Rosenplatz, der neben Neumarkt und Rissmüllerplatz wohl zu den verkehrsreichsten Orten in Osnabrück gehört. Doch in Zeiten von Corona kommt selbst dieses sonst so bunte und lebensfrohe Viertel so langsam zur Ruhe, knapp anderthalb Wochen nach Shutdown und Kontaktsperre.

Eine Woche nachdem unser Autor Wolfgang Niemeyer einen ersten Spaziergang durch die ausgestorbene Innenstadt unternommen hat, führte ihn sein Weg am Freitag durch die Neustadt.

Jutta Bugdalle versucht, das Beste aus der Krise zu machen. Die Betreiberin des Osna-Grill an der Iburger Straße hat zwar noch täglich von 12-20 Uhr geöffnet, ihr reichhaltiges Speisenangebot gibt es momentan aber nur für Selbstabholer und als Lieferservice. In der Imbissstube selbst darf nicht mehr verzehrt werden. Viel zu tun hat sie nicht, aber für die Betriebskosten reichen die Tageseinnahmen. Und zudem kann sie sich durch die Arbeit auch von dem Elend der letzten Tage etwas ablenken.

So gut hat es Ali Özcivi nicht. Er hat das Traditionslokal Vennemann in der Johannisstraße seit Dienstag letzter Woche komplett geschlossen. Ihm fehlt der Kontakt zu seinen Gästen, vielleicht geht er deshalb nach wie vor jeden Tag in seine Gaststätte und überlegt, wie er mit der mißlichen Situation am besten fertig wird. Den Gedanken an Außer Haus-Verkauf und Lieferservice hat er mittlerweile verworfen, dafür hofft er jetzt auf ein absehbares Ende der Zwangsschließungen in der Osnabrücker Gastronomie.

So sieht es aus rund um den Rosenplatz (anklicken):

Wer gerne ein Bierchen trinken möchte, kann zumindest in einem der ansässigen Kioske seinen Durst stillen. Für Backwaren-Freunde haben Stadtbäckerei und Rosen-Back tagsüber geöffnet. Das ist kein Ersatz für den Trubel, der sonst von früh bis spät am Rosenplatz herrscht. Aber man spürt, daß hier das Leben noch nicht zum Erliegen gekommen ist. Auch wenn das Tor zum Osnabrücker Süden zur Zeit nicht die gewohnte Geschäftigkeit aufweist: am Rosenplatz wird deutlich, daß zwischen Wörthstraße und Johannistorwall der Alltag nach dem ersehnten Ende der Restriktionen ganz schnell wieder seinen gewohnten Gang aufnehmen wird.

 


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Wolfgang Niemeyer
Wolfgang Niemeyer
Wolfgang Niemeyer ist freier Autor der HASEPOST und ein Kenner der Hasestadt. Bei uns schreibt er ganz privat aber immer meinungsstark und gut für kontroverse Diskussionen. Musikalisch kennt man ihn (nicht nur) zwischen Rosenplatz und Westerberg als "der Niemeyer" von "Niemeyer & Konsorten".

  

   

 

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