Wie in jedem Jahr gingen auch 2018 die Mitarbeiter durch den Zoo und zählten ihre Bewohner bei der tierischen Inventur. Seelöwen, Frösche, Vögel und Co. wurden von den Tierpflegern erfasst. Der letzte Zuwachs für 2018 war ein Kirk-Dikdik, eine Antilopen-Art, der am 30. Dezember geboren wurden. Bereits am Neujahrstag schlüpfte ein Balistar, ein Vertreter einer vom Aussterben bedrohten Art.
„Mit 2.261 Individuen aus 289 Tierarten beherbergen wir weniger Tiere als vor einem Jahr – da waren es 298 Arten und 2.656 Individuen“, fasst der wissenschaftliche Kurator des Zoos, Andreas Wulftange, die tagelange Arbeit zusammen. Bei den meisten Tieren, wie Löwen Elefanten und Giraffen, wissen die Mitarbeiter natürlich ganz genau wie viele Bewohner die Gehege haben. Trotzdem wird ein Mal im Jahr mit den bestehenden Listen abgeglichen und die Zahlen an die Behörden weiter gegeben.
Tipps und Tricks zum Zählen
Manche Tiere, wie die Seelöwen, zählen sich leicht. Doch bei hunderten von Fischen und diversen herumflatternden Vögeln müssen sich die Mitarbeiter kleine Tricks einfallen lassen: „Wir machen zum Beispiel Fotos von den Gehegen, oder stellen uns mit mehreren Personen an verschiedenen Stellen. Wenn wir dann mehrfach alle auf das gleiche Ergebnis kommen, stimmen die Zahlen“, berichtet Wulftange. Trotzdem wurde bei der endgültigen Anzahl der Individuen etwas „geschummelt“. „Ameisen oder Korallen zum Beispiel können wir gar nicht einzeln erfassen, sie sind als Völker, Gruppen, oder Kolonien in unserem Bestand geführt.“
Die letzten ihrer Art
Insgesamt leben im Zoo weniger Tiere als noch im Vorjahr. Der Trend ginge aber auch zu Zoos mit weniger Bewohnern, die dafür mehr Platz erhalten. Durch die neu eröffnete Tierwelt „Manitoba“ sind zwar viele neue Arten, wie die Biber oder Ursons dazu gekommen, bei den Vögeln und Fischen sind dafür einige Arten nicht mehr am Schölerberg zu Hause. „Dieser Unterschied ist aber genauer betrachtet gar nicht so groß“, sagt Andreas Wulftange. „Bei uns lebten von einigen Tierarten nur noch einzelne Tiere, die im letzten Jahr verstarben – so zum Beispiel die letzte Graugans. Mit dem Tod eines Tieres fällt dann direkt eine ganze Tierart weg.“
Ein Kommen und Gehen
Insgesamt ist im letzten Jahr im Zoo einiges passiert. Es gab Geburten und Sterbefälle, einige Tiere fanden ihr neues Zuhause in anderen Zoos auf der ganzen Welt. Abschied nehmen mussten die Besucher von Braunbärin Susi, die im hohen Alter eingeschläfert wurde. Auch der Seelöwenbulle Diego, der aus dem Zoo Dortmund kam, verstarb 2018. Doch auch positives gibt es zu berichten: So gelang zum ersten Mal die Aufzucht von sechs Jungnerzen. Auch bei den Kirk-Dikdiks gab es Ende Dezember Nachwuchs. Durch den Austausch mit andere Zoos verändert sich der Bestand an Tieren immer wieder. Im März verließ zum Beispiel der Giraffenbulle Dayo den Zoo, kurz darauf auch die beiden Elefantenbulle Shahrukh und Shanti. Getauscht wurde bei den roten Pandas. Ein Weibchen aus dem Osnabrücker Zoo zog nach Frankreich, dafür ein Männchen hier her. Die Hoffnung der Mitarbeiter ist, dass sich die gefährdeten Pandas nun paaren.
Die am stärksten vertretene Gattung im Zoo Osnabrück ist übrigens nicht die der Säugetiere, sondern die Fische. Zum Stichtag lebten 890 Fische aus 92 Arten in den Unterwasserwelten.