Vor etwa drei Jahren stürzte eine 18-jährige Frau an der Pagenstecherstraße mit ihrem Fahrrad vor einen LKW und verstarb an den Unfallfolgen. Seitdem steht die Pagenstecherstraße regelmäßig auf der Agenda von Stadtratssitzungen. Hauptanliegen ist, die Sicherheit für Radfahrende zu erhöhen – doch auf eine Lösung konnte sich die Stadtverwaltung noch nicht einigen. Die Fahrrad-Initiative Cycle 4 Change kritisiert mit Fahrradanhängern entlang der Pagenstecherstraße die desolate Situation für Radfahrende.
Fahrradanhänger mit provokanten Schriftzügen wie „Tote Radfahrer statt Verkehrssicherheit?“, „Radfahrer nicht willkommen!“ und „Todeszone für Radfahrer“ sollen auf die unsichere Verkehrssituation aufmerksam machen. Hinter den Schildern steckt die Initiative Cycle 4 Change. „Vor Jahren hat die Stadt gesagt, dass sie an der Situation etwas ändern will. Dann gab es ein langes hin- und her und jetzt hängen wir wieder dort, wo wir angefangen haben“, bemängelt Cycle 4 Change-Mitglied Uwe Trettin die aktuelle Lage. Mit den Fahrradanhängern will er Druck aufbauen, damit die Stadt schneller handelt.
Infrastruktur „mehr als frustrierend“
In den Augen Trettins sei die Fahrradinfrastruktur nicht nur auf der Pagenstecherstraße, sondern in ganz Osnabrück „mehr als frustrierend“. Cycle 4 Change gehe es vor allem um Verkehrssicherheit für Radfahrende, die vielerorts nicht gegeben sei. „Die Radwege sind an vielen Stellen zu schmal. Oft hängen schon die Seitenspiegel von Autos auf den Radwegen. Überholmanöver von Autos sind auf schmalen Straßen deshalb fast immer gefährlich.“
Anhänger sollen wandern
Uwe Trettin plant, die Fahrradanhänger durch die ganze Stadt wandern zu lassen. Sie sollen an verschiedenen Straßen stehen, bei denen die Initiative die Sicherheit von Radfahrern als gefährdet sieht. In den Stehpausen sollen sie außerdem als Gratis-Anhänger über Tauschbörsen fungieren, „beispielsweise für Menschen, die einen großen Einkauf oder ihre Kinder transportieren wollen.“