Die Münchener Rück prognostiziert eine kontinuierliche Steigerung der weltweiten Kosten aufgrund von Cyber-Kriminalität in den kommenden Jahren. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht betont der Konzern das wachsende Risiko, angetrieben durch technologische Innovationen wie generative Künstliche Intelligenz und Cloud-Technologien.
Cyber-Kriminalität: Ein wachsendes globales Problem
Die Münchener Rück bezieht sich auf eine Prognose von Statista, welche voraussagt, dass die globalen Kosten von Cyber-Kriminalität von 8,15 Billionen USD im Jahr 2023 auf 13,8 Billionen USD bis 2028 ansteigen werden. Der Konzern hat in den letzten Monaten einen signifikanten Anstieg von Cyber-Angriffen beobachtet, mit einem besonderen Anstieg an Ransomware-Zahlungen in Kryptowährungen. Laut Angaben von Chainalysis stieg das Volumen solcher Zahlungen von 567 Millionen USD im Jahr 2022 auf 1,1 Milliarden USD im Jahr 2023.
Unterschiedliche Arten von Angriffen
Weitere kostspielige Angriffsarten waren Business-E-Mail-Compromise (BEC) und Angriffe auf Lieferketten. Von 2021 bis 2023 verursachten BEC-Angriffe Schäden in Höhe von 3,0 Milliarden USD und betrafen 22.000 Opfer weltweit. Allein im Jahr 2023 verdoppelte sich die Zahl der BEC-Vorfälle. Im gleichen Jahr gab es doppelt so viele Lieferkettenangriffe wie in den drei vorhergehenden Jahren kombiniert, was Unternehmen zwang, für die Bewältigung dieser Angriffe Kosten in Höhe von 45,8 Milliarden USD aufzubringen, und zwar zur Bewältigung von 245.000 Attacken auf die Softwarelieferkette.
Datenschutzverletzungen und staatlich beauftragte Attacken
Die Münchener Rück betont auch, dass die Anzahl der Datenschutzverletzungen auf einem hohen Niveau bleibt, wobei die durchschnittlichen Kosten für einen Data Breach mit 4,45 Millionen USD einen bisherigen Höchststand erreichen. Darüber hinaus warnt der Konzern vor Angriffen, die von staatlichen Stellen gesteuert oder beauftragt werden. „Die Gefahr, dass demokratiefeindliche Systeme und Nationalstaaten sich die Vorteile von generativer KI und Sprachmodellen (LLMs) zur gezielten Desinformation oder Initiierung eines Informationskriegs zunutze machen, ist real“, warnt der Konzern.
KI zur Abwehr von Cyber-Bedrohungen
Trotz der Herausforderungen sieht die Münchener Rück auch Möglichkeiten, Künstliche Intelligenz zur Abwehr von Cyber-Bedrohungen einzusetzen. Der Konzern erwartet von einem solchen Einsatz eine „verbesserte Risikoeinschätzung und Risikoquantifizierung“ sowie ein „erhöhtes Bewusstsein für die Notwendigkeit von Cybersicherheits- und Risikomanagement-Lösungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit“.
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