Am Abend des Donnerstag, den 12.11.2020, kam es in Ankum im Landkreis Osnabrück zu einem schweren Verkehrsunfall auf der Ankumer Straße.
Gegen 21:15 Uhr wurden Polizei, Rettungsdienst und die Ortsfeuerwehren Ankum, Bersenbrück und Kettenkamp der Freiwilligen Feuerwehr Bersenbrück zu dem Unfall alarmiert. Auf der Landstraße waren zwei PKW verunfallt und lagen rechts und links der Fahrbahn im Grünstreifen.
Seitens der Feuerwehr traf als erster der Einsatzleiter Tim Schulte von der zuständigen Ortsfeuerwehr Ankum ein. Er fand die beiden stark beschädigten PKW vor, von denen einer auf der Seite lag und in diesem eine Person eingeklemmt war. Die unmittelbar folgenden Kräfte begannen sofort mit der technischen Rettung, während der Einsatzleiter eine unübersichtliche Lage erkunden und ordnen musste.
Unübersichtliche Lage, viele Menschen am Unfallort
An der Unfallstelle liefen mehrere Personen umher, darunter zwei weitere Verletzte, Passanten und Bekannte der Unfallbeteiligten, die, wie sich kurz darauf herausstellte, von ihren Freunden via Telefon informiert worden waren. “Zunächst war garnicht klar, wie viele Beteiligte es wirklich gab und zu welchem PKW sie gehörten.”, so Einsatzleiter und Ortsbrandmeister Schulte. Dass die Beteiligten des Unfalls kaum deutsch sprachen, stellte eine weitere Hürde dar. “Zeugen berichteten zudem von einer Person, die sich anfangs an der Einsatzstelle aufgehalten hat und später nicht mehr zu sehen war. Da nicht klar war, ob es sich hier um ein weiteres Unfallopfer handelt, setzten wir mehrere Einsatzkräfte ein, um mit Lampen und Wärmebildkamera die Umgebung abzusuchen. Immer wieder passiert es bei derartigen Unfällen auch, dass Personen aus ihren Fahrzeugen geschleudert werden und in Feld oder Wald zunächst untentdeckt bleiben”, so Schulte weiter.
Person eingeklemmt, PKW liegt auf der Seite
Die technische Rettung konnte parallel ohne Verzögerungen stattfinden. Mit rund 65 Freiwilligen war die Feuerwehr auch für diese umfangreiche Lage personell gut aufgestellt. Der Rettungsdienst stellte fest, dass eine sogenannte “Crash-Rettung” notwendig war, weil akute Lebensgefahr bestand. Bei dieser Art der Rettung ist es oberstes Ziel, die Person schnellstmöglich zu befreien. So wurde der PKW kurzerhand von der Fahrerseite wieder auf die Räder gekippt und gegen Abrutschen in den Straßengraben gesichert. Die Feuerwehr begann dann, das Fahrzeug mit technischem Gerät zu öffnen. Über einen ersten Zugang konnte der Notarzt eine Erstversorgung durchführen. Dies führte auch dazu, dass sich der Zustand des Patienten stabilisierte und der Rettungsablauf geändert werden konnte. Die Feuerwehr hatte nun etwas mehr Zeit das Fahrzeug zu öffnen. So konnten die Kameraden die Beifahrerseite mit Schere und Spreizer großflächig öffnen und eine patientenschonende Rettung durchführen, die das Risiko von Folgeschäden und weiteren Verletzungen minimiert.
Drei verletzte Personen
Aus dem zweiten PKW wurde eine Person schwer und eine weitere leicht verletzt. Für die Versorung der Verletzten waren zwei Rettungswagen und zwei Notärzte im Einsatz.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei fuhren beide Unfallfahrzeuge zuvor von Ankum in Richtung Druchhorn. Der umgekippte PKW kam dabei als erster von der Fahrbahn ab und prallte rechts gegen einen Baum. Von diesem wurde er zunächst zurückgeschleudert und traf das folgende Fahrzeug. Dadurch wurde er hinter dem Baum in den Seitenstreifen geschoben, wärend der zweite Wagen nach links von der Fahrbahn abkam.
Umfangreiche Ermittlungen der Polizei
Die Unfallursache ist noch unklar. Die Beamten der Polizei führten eine umfangreiche Unfallaufnahme durch. Neben den typischen Fotos von Unfallstelle und -schäden wurde auch ein Verfahren für die spätere Erstellung einer fotorealistischen Skizze angewendet. Durch das Festlegen von Messfeldern und Bestimmung derer Grundmaße lassen sich diese so mit Übersichtsfotos kombinieren, dass nachfolgend jede Position von Fahrzeugen, Fahrzeugteilen und Spuren in der Skizze bestimmt werden kann.
Für die Rettung, die Unfallaufnahme und die Aufräumarbeiten war die Landstraße mehrere Stunden voll gesperrt. Insgesamt waren circa 75 Einsatzkräfte vor Ort.