Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass die Corona-Pandemie stärkere Auswirkungen auf die psychische Gesundheit junger Menschen hatte als die Finanzkrise von 2008 bis 2010. Dabei war die Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei Menschen bis 49 Jahre “je jünger, desto stärker”.
Die Studie: Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit
Laut der DIW-Studie, auf die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe vorab Bezug nehmen, haben sich jüngere Menschen offenbar wesentlich schlechter von den Einschränkungen wie Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren während der Krisenjahre erholt. Die unter 50-Jährigen zeigten 2022 sogar erstmals eine niedrigere psychische Gesundheit auf als ältere Menschen. Nach der Finanzkrise hingegen habe die psychische Erholung über alle Altersgruppen hinweg stattgefunden.
Verschiedene Auswirkungen auf Altersgruppen
Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass nach der Corona-Pandemie die Verschlechterung der psychischen Gesundheit insbesondere Menschen bis einschließlich 49 Jahre betroffen hat. Im Vergleich dazu lag die psychische Gesundheit bei den mindestens 50-Jährigen im Jahr 2022 bereits wieder beinahe auf dem Niveau vor der Pandemie.
Erklärungen für den Unterschied in der Entwicklung
DIW-Gesundheitsökonom Daniel Graeber erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, “Die Krisen, wie zum Beispiel die Corona-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine, und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Konsequenzen und Unsicherheiten können dazu führen, dass Menschen im Erwerbsalter vermehrt vielfältigen Sorgen ausgesetzt sind”.
Graeber betont, dass es wichtig ist, das Thema psychische Gesundheit ernst zu nehmen, insbesondere in Bezug auf das berufliche Umfeld. Angesichts eines zunehmenden Fachkräftemangels sollte, laut Graeber, Prävention und Therapie psychischer Erkrankungen im beruflichen Kontext an Bedeutung gewinnen. Er fordert niedrigschwellige Angebote für Betroffene in Krisensituationen und hebt die Notwendigkeit hervor, psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren.
Die Studie verweist auf einen Bericht der DAK-Krankenkasse, nach dem die Anzahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen im Jahr 2023 auf 323 je 100 Arbeitnehmer gestiegen ist. Dies entspricht einem Anstieg um 52 Prozent gegenüber dem Jahr 2013. Die Studie sieht keinen Zusammenhang zwischen der telefonischen Krankschreibung und einem Anstieg von psychischen Erkrankungen während der Pandemie.
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