Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach sieht die AfD in Westdeutschland nicht auf dem Vormarsch und macht die Ampel für ein Anwachsen der Partei mitverantwortlich. Er übt jedoch auch Kritik am eigenen Kurs seiner Partei und plädiert für eine stärkere Belebung konservativer Positionen.
Bosbachs Einschätzung zur AfD in Ost und West
Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach glaubt nicht, dass die AfD in Westdeutschland ähnlich hohe Wahlergebnisse erzielen kann wie in den ostdeutschen Bundesländern. Diese Einschätzung äußerte er in einem Interview mit der “Welt” (Samstagsausgabe). Er macht die politische Ausrichtung der Ampelkoalition für das Aufstreben der AfD mitverantwortlich. “Auch in meiner Heimat gibt es zwar die AfD und kommunale Mandatsträger, aber die sind noch nie durch kluge Politik auffällig geworden. Die sind einfach nur peinlich”, sagte Bosbach.
Flüchtlingspolitik der Ampel sorgt für AfD-Zulauf
Laut Bosbach sei die Bindung an die etablierten Parteien im Osten weniger stark als im Westen. “Nach der Flüchtlingskrise 2015/2016 hat die AfD gerade in den neuen Ländern deutlich zugelegt, denn dort sieht man dieses Thema deutlicher kritischer als bei mir zu Hause. Die Politik der Ampel sorgt zusätzlich für gute AfD-Werte. Leider.”
Kritik am ehemaligen Kurs der CDU
Neben der Ampel kritisiert Bosbach auch die frühere Ausrichtung seiner eigenen Partei. “Ein Blick auf die Wählerwanderungen genügt, um festzustellen: Mehr oder weniger alle Parteien haben Stimmen an die AfD abgegeben”, so der CDU-Politiker. “Die Union hat in den letzten Jahren zu viele treue Stammwähler erst irritiert, dann verloren. Die müssen wir zurückholen.”
Ausrichtung des konservativen Flügels
Bosbach, der als Teil des konservativen Flügels der CDU gilt, äußerte zudem Kritik an der vorherigen Parteiführung unter Angela Merkel. “In der Ägide der Parteivorsitzenden Angela Merkel wurden konservative Positionen zwar geduldet, aber besonders geschätzt wurden sie nicht. Konservative hatten eher den Status `Duldung mit Arbeitserlaubnis`”, sagte er. Er betonte aber, dass das unter der neuen Führung von Friedrich Merz und Carsten Linnemann anders sei. “Beide wissen: Eine Volkspartei wie die CDU braucht auch konservative Akzente.”
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