Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Nora Tschirner hat auch Caroline Peters die Arbeitsbedingungen bei deutschen Film- und Fernsehproduktionen kritisiert. Es brauche eine Unternehmenskultur, in der cholerisch sein nicht mit Durchsetzungskraft verwechselt werde, sagte sie dem „Spiegel“.
„Niemand muss an seinem Arbeitsplatz angeschrien werden, um gut zu arbeiten.“ Es büße niemand Autorität ein, wenn er oder sie sich nicht widerlich benehme, so Peters. „Ich bin froh, dass darüber öffentlich geredet wird, so bleibt es nicht mehr an Einzelnen hängen, etwas aushalten zu müssen.“ Cholerische Chefs seien Figuren, hinter denen sich andere Verantwortliche und sogar ganze Systeme verstecken könnten: „Das wiederum fördert unangemessenes Verhalten geradezu“, so die Schauspielerin.
Sie glaube nicht, dass das Showgeschäft oder die Künste in dieser Hinsicht stärker gefährdet seien als andere Arbeitswelten, aber: „Die Lage ist momentan enger als anderswo. Die Branche verändert sich gerade heftig, vielleicht ähnlich wie Anfang der Nullerjahre die Zeitungen und das Musikgeschäft. Und der daraus entstehende Druck wird sehr viel gleichmäßiger nach unten verteilt als die Budgets, um die es geht.“ Caroline Peters ist bekannt durch Rollen in TV-Produktionen wie der Krimi-Reihe „Mord mit Aussicht“ und dem Kinofilm „Der Vorname“ sowie durch ihre Theaterarbeit.
Sie ist Ensemble-Mitglied des Wiener Burgtheaters und wurde zweimal zur Schauspielerin des Jahres gewählt.
Foto: Caroline Peters, über dts Nachrichtenagentur