Vor allem auf lange Sicht können ätzende Säure-Chemikalien große gesundheitliche Schäden anrichten. Nicht umsonst übt schon eine kleine Dose Pfefferspray gewaltige Kraft aus. Am Donnerstagmittag (11. Mai) gegen 12 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr zu einer ABC-Erkundung in die Straße “Hasetorwall” alarmiert.
Ein ABC-Alarm wird ausgelöst, wenn von einer drohenden biologischen, chemischen oder nuklearen Gefahr Gefahr ausgegangen wird. Ein Mitarbeiter der Immobilienfirma “Vonovia” an der Ecke zur “Stüvestraße” hatte zuvor einen verdächtigen Gegenstand vor der Eingangstür des Bürogebäudes festgestellt, von dem ein starker Gestank ausging. Bereits seit mehreren Tagen fiel zahlreichen Beschäftigten des Unternehmens der starke Fäulnisgeruch im Innern des Komplexes auf. Der Ursprung des Geruchs war seither unbekannt. Nach einer Untersuchung der Substanz konnte festgestellt werden, dass es sich dabei um Buttersäure handelt.
Motive unklar, Zeugen gesucht
Erste Ermittlungen ergaben, dass die nach Erbrochenem riechende Substanz bereits vor einer Woche an die Hausfassade des Gebäudes geschüttet wurde. Der Tatzeitraum kann zwischen dem Abend des 4. Mai (20 Uhr) und dem Morgen des 5. Mai (8 Uhr) eingegrenzt werden. Durch den Buttersäure-Angriff ist niemand verletzt worden, eine Gefahr für Passanten bestand nicht. Das Gefäß mit der Substanz wurde von der Spurensicherung sichergestellt. Der Staatsschutz der Osnabrücker Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Die Ermittler bitten Zeugen, die Hinweise zu dem Verursacher geben können, sich unter 0541/327-2115 oder -3403 zu melden.