Die Bundeswehr sieht nach dem deutschen Truppenabzug keine besondere Gefahr für die lokal Beschäftigten in Mali, trotz eines kürzlichen „Hilferufs“ einiger Mitarbeiter.
Gefährdung der lokalen Mitarbeiter nicht in Sicht
Entgegen den Befürchtungen einer Gruppe von lokal Beschäftigten, die Anfang Juli einen „Hilferuf“ an die Bundesregierung gerichtet hatten, sieht die Bundeswehr diese nach dem Abzug der deutschen Truppen aus Mali keinem besonderen Risiko ausgesetzt. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“ (Montagausgabe): „Nach derzeitigem Erkenntnisstand unterliegen lokal Beschäftigte in Mali keiner individuellen oder systematischen Gefährdung aufgrund ihrer Tätigkeit“.
Kein Aufnahmeprogramm geplant
Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums erklärte, die Regierung entscheide „je nach konkreter Lage, welche Maßnahmen für die lokal Beschäftigten angebracht sind“. Ein Aufnahmeprogramm, ähnlich dem sogenannten Ortskräfteverfahren, das im Kontext des Abzugs der Bundeswehr aus Afghanistan angeboten wurde, ist für Mali anscheinend nicht vorgesehen. Der Grund dafür liegt in der unterschiedlichen Einschätzung der Sicherheitslage. „Ein Vergleich zwischen den Ortskräften in Afghanistan und den lokal Beschäftigten in Mali ist nicht zielführend“, hieß es in Regierungskreisen gegenüber dem „Tagesspiegel“. „Die Gesamtlage beider Länder, aber auch die Gefährdungslage des für uns arbeitenden Personals, ist nicht miteinander vergleichbar.“
Beitrag der lokalen Mitarbeiter zur UN-Mission
Seit Beginn der Beteiligung der Bundeswehr an der UN-Mission Minusma haben „insgesamt 80 lokal Beschäftigte für die Bundeswehr gearbeitet“, laut den Angaben des Einsatzführungskommandos gegenüber der Zeitung. Aktuell sind 62 Personen in Mali und eine Person im benachbarten Niger tätig.