Der Bundesrechnungshof (BRH) wirft Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vor, die Anzahl der maroden Autobahnbrücken zu niedrig einzuschätzen und warnt vor jahrelangen Verzögerungen bei den Sanierungsarbeiten. Eine weiterhin hohe Zahl von Brückensperrungen droht, wenn das Ziel der Sanierung nicht erreicht wird.
Uneinigkeit bei der Anzahl sanierungsbedürftiger Brücken
Laut Bericht der „Bild“ nimmt das BRH-Gutachten an den Haushaltsausschuss des Bundestags Bezug und widerspricht den Angaben des Verkehrsministeriums zur Anzahl der sanierungsbedürftigen Autobahnbrücken. Der Rechnungshof schätzt die Zahl der „Teilbauwerke“, die einer Sanierung bedürfen, auf über 5.000. Volker Wissing’s Ministerium geht hingegen von 4.500 aus.
Verzögerung bei der Brückensanierung
Die zuständige Autobahn GmbH wird im BRH-Gutachten kritisiert. Es heißt, das Unternehmen liege „bei der Brückenmodernisierung schon jetzt deutlich dem Ziel des BMDV hinterher. Die Gefahr von Brückensperrungen erhöht sich dadurch.“ Die Gutachter betonen, dass jedes Jahr mindestens 438 Teilbauwerke repariert werden müssten, um die Brücken bis 2032 vollständig instand zu setzen. Die Autobahn GmbH plant jedoch erst ab 2026 rund 400 Sanierungen pro Jahr. Infolgedessen prognostiziert der Rechnungshof eine Fertigstellung der Arbeiten frühestens 2035.
Mangel an Personal verursacht Verzögerungen
Als Hauptursache für diese erheblichen Verzögerungen sehen die Prüfer einen Mangel an Personal. Sie fordern daher eine Bedarfsanalyse und mehr finanzielle Unterstützung vom Bund für Personalkosten. „Nach derzeitigem Stand ist noch nicht absehbar, zu welchem Zeitpunkt alle schlechten Bauwerke im gesamten Autobahnnetz modernisiert sein werden. Erst dann wird die Gefahr von Sperrungen im Autobahnnetz jedoch weitgehend gebannt sein“, so das Gutachten. Diese Aussage unterstreicht die Dringlichkeit der Situation und den Bedarf an schnellen Lösungen.
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