Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, warnt vor der zunehmenden Marktmacht der großen Digitalkonzerne Google, Amazon, Apple, Microsoft und Facebook durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Er äußert zudem Bedenken gegenüber Facebooks neuem Geschäftsmodell zur Verbesserung des Datenschutzes und steht in Verhandlungen mit dem Konzern über die Umsetzung von früheren Datenschutzauflagen.
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz bei der Marktmacht
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, äußerte seine Befürchtungen gegenüber der „Rheinischen Post“: „Die großen Digitalkonzerne werden KI voraussichtlich nutzen, um ihre Marktmacht noch weiter auszudehnen“, warnt er. Mit ihren riesigen Datensätzen, Finanzreserven und Serverkapazitäten könnten diese Unternehmen die sogenannten datengetriebenen Netzwerkeffekte verstärken. Mundt betont: „Wir müssen da wachsam sein.“
Amazon im Fokus des Kartellamtes
Amazon spielt nach den Worten von Mundt eine besonders wichtige Rolle im E-Commerce-Sektor in Deutschland. „Mehr als die Hälfte des deutschen E-Commerce werde über Amazon abgewickelt“, so Mundt. Damit habe das Unternehmen eine „gigantische“ Machtstellung. Das Kartellamt untersucht nun, ob Amazon die Preise seiner Konkurrenz mit beeinflusst: „Wir überprüfen, ob Amazon die Preise von Händlern auf dem Marketplace überwacht und beeinflusst.“
Verantwortung der Unternehmen für ihre Algorithmen
Mundt stellt klar, dass Unternehmen auch bei der Nutzung von KI für ihre Algorithmen verantwortlich sind: „Für uns ist klar, dass die Unternehmen für das Handeln ihrer Computersysteme einzustehen haben. Die Unternehmen bleiben für ihre Algorithmen verantwortlich, auch wenn diese sich zu KI weiterentwickeln.“
Skepsis gegenüber Facebooks neuem Datenschutz-Modell
Facebook, neuerdings Meta genannt, hat kürzlich ein Modell vorgeschlagen, bei dem Kunden für einen verbesserten Datenschutz bezahlen. Mundt zeigt sich skeptisch gegenüber dieser Idee: „Ich gehe davon aus, dass sich die EU-Kommission dieses neue Modell genau anschauen wird. Das Ergebnis kann meines Erachtens jedenfalls nicht dazu führen, dass man Geld dafür bezahlen muss, dass der Datenschutz beachtet wird.“ Mundt erinnert daran, dass das Kartellamt und der Europäische Gerichtshof Facebook bereits in der Vergangenheit zu strengen Datenschutzauflagen verpflichtet haben. Aktuell verhandelt das Kartellamt mit Facebook über die konkrete Umsetzung dieser Auflagen.
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