Bundesbauministerin Geywitz kündigt neues Förderprogramm für den Erwerb von Bestandsimmobilien an
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) plant, Familien beim Hauskauf stärker zu unterstützen. In einem Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ) kündigte sie ein neues Förderprogramm für den Erwerb von Bestandsimmobilien an. Geywitz erklärte: “Wir haben viele alte Häuser, und wir haben einen wachsenden Bedarf an Wohnraum und an bezahlbaren Einfamilienhäusern.”
Neues Förderprogramm zur Stärkung des Bestandsimmobilienmarktes
Um die steigende Nachfrage nach Bestandshäusern zu befriedigen und die Preise im Bestand zu stabilisieren, plant die Ministerin ein zusätzliches Förderprogramm. Das genaue Volumen ist noch nicht festgelegt, die Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung laufen jedoch bereits. Geywitz äußerte sich zuversichtlich, dass in wenigen Wochen eine Entscheidung getroffen wird. Sie betonte außerdem, dass das neue Programm auch dazu beitragen könne, den Wertverfall unsanierter Häuser zu stoppen oder zumindest einzudämmen. Durch eine Stärkung der Nachfrage nach Bestandsimmobilien würde auch die Sanierungstätigkeit zunehmen, was sich positiv auf Umwelt und Klima auswirken würde.
Geywitz weist Vorwürfe bezüglich des Gebäudeenergiegesetzes zurück
Die Ministerin reagierte zudem auf Vorwürfe der AfD und teilweise auch der Union, das kürzlich verabschiedete Gebäudeenergiegesetz führe zur “Enteignung” von Besitzern älterer Immobilien. Geywitz betonte, dass sie aus dem Osten komme und daher wisse, wie schwerwiegend es sei, wenn der Staat den Menschen ihr Eigentum wegnimmt. Sie bezeichnete die Vorwürfe als bewusste Öl-ins-Feuer-Gießerei seitens der AfD und beklagte, dass das Wort “Enteignung” sehr hart sei. Ihrer Meinung nach führe nicht nur das Gebäudeenergiegesetz, sondern auch die CO2-Bepreisung dazu, dass das Heizen mit Öl und Gas immer teurer werde und moderne Heizungen eingebaut werden müssten. Zudem habe der Immobilienboom zu Mondpreisen, auch für ältere Häuser, geführt. Die Hauptursache für den derzeitigen Preisverfall sei jedoch das Ende des Booms.
Experten bestätigen Zusammenhang zwischen Nachfrage und energetischer Sanierung
Stefan Bolln, Bundesvorsitzender des Verbands der Gebäudeenergieberater GIH, unterstützte Geywitz’ Aussagen. Er betonte, dass die Behauptung, das Gebäudeenergiegesetz führe zur Vernichtung von Eigentumswerten, falsch sei. Der Immobilienpreisverfall sei eine Folge der steigenden Nachfrage nach gut gedämmten Immobilien und dem Wunsch vieler Menschen, CO2 zu reduzieren und ihre Heizkosten zu senken. Unsaniertere Häuser seien daher nicht mehr so gefragt wie gut gedämmte Immobilien.
Quelle: [Neue Osnabrücker Zeitung](https://www.noz.de/deutschland-welt/gut-zu-wissen/artikel/2393623/geywitz-verspricht-familien-hilfe-beim-hauskauf)