Nach vier Jahren intensiver Verhandlungen und Planungen muss der Globus-Baumarkt auf dem Gelände einer ehemaligen Mülldeponie an der Rheiner Landstraße einen herben Rückschlag hinnehmen. Mit einer geplanten Verkaufsfläche von über 13.000 Quadratmetern und einem Parkplatz für mehr als 300 Autos stieß das Projekt auf erheblichen Widerstand. Jetzt steht fest: Der Baumarkt wird nicht gebaut.
1.700 Unterschriften gegen Baumarkt gesammelt
Die Initiative “Wir für Hellern” sammelte 1.700 Unterschriften gegen die Ansiedlung, während die Bürgerbeteiligung im Frühjahr mehrheitlich ablehnende Stellungnahmen hervorbrachte. Hauptbedenken der Anwohnerinnen und Anwohner betreffen die befürchtete Zunahme des Verkehrs, die großflächige Versiegelung des Bodens sowie die möglichen Lärm- und Lichtemissionen.
Hätte Globus die Wettbewerbssituation verschärft?
Die Entscheidung über das weitere Planverfahren sollte im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt fallen. Überraschend legte jedoch die Mehrheitsgruppe Grüne/SPD/Volt einen Änderungsantrag vor, das Verfahren nicht fortzuführen. Die Grünen-Politikerin Christiane Balks-Lehmann begründete dies unter anderem mit dem aktuellen Handelsmonitor, der sinkende Umsätze in der Innenstadt verzeichnet. Die geplante Ansiedlung eines Baumarkts am Stadtrand würde die Wettbewerbssituation also weiter verschärfen.
Verena Kämmerling von der CDU-Fraktion widersetzte sich dieser Haltung, während Oliver Hasskamp von der FDP die Absage als „Vertrauensverlust sondergleichen“ bezeichnete und auf die geplante Investition von Globus in Höhe von 20 Millionen Euro hinwies. Stadtbaurat Frank Otte betonte jedoch, dass Investoren nicht auf eine positive Entscheidung bauen könnten. „Es hat keine Zusagen gegeben. Jeder Investor weiß, dass solche Planverfahren ergebnisoffen sind“, so Otte.
Weiterer Park-and-Ride-Parkplatz vorgeschlagen
Die Grüne/SPD/Volt-Gruppe schlug vor, auf den Umbau des Kreisverkehrs an der Großen Schulstraße zu verzichten und dort stattdessen die Planung für einen Park-and-Ride-Parkplatz voranzutreiben. Die Stadt könnte die für den Baumarkt vorgesehene Fläche zudem kaufen, um eine andere, aber wesentlich kleinere gewerbliche Nutzung zu ermöglichen.