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Briefmarken Fellermann: Osnabrugensien und andere Sammlerstücke auf über 100 Quadratmetern

Seit über 35 Jahren verkauft Ulrich Abeler Briefmarken, Münzen, Ansichtskarten und andere Memorabilia in der Bierstraße in Osnabrück. Bis vor einigen Jahren bediente er noch etwa 3.000 Sammlerinnen und Sammler in seinem Geschäft. Heute wickelt er Verkäufe größtenteils über das Internet ab.

Vor ungefähr 105 Jahren wurde das Briefmarkenhaus Fellermann in Osnabrück gegründet. Damals noch am sogenannten „Schillerplatz“ an der Wittekindstraße ansässig und im Zweiten Weltkrieg ausgebombt, befindet sich das Unternehmen unter der Leitung von Ulrich Abeler heute in der Bierstraße. Der gelernte EDV-Kaufmann erwarb den Briefmarkenhandel 1987. Damals bediente er regelmäßig etwa 3.000 Stammkundinnen und -kunden, die in seinem Haus seltene Briefmarken und Alben suchten.

Briefmarken Fellermann: Osnabrugensien und andere Sammlerstücke auf über 100 Quadratmetern
Das Geschäft Fellermann in der Bierstraße. / Foto: Rykov

Sammlung stapelt sich im Hinterzimmer

Mit der Zeit kamen neben Briefmarken immer neue Fachgebiete dazu: „Wir handeln mit Münzen, Ansichtskarten, Orden und noch ganz vielen anderen Dingen. Insgesamt kann man unsere Bestände als Osnabrugensien bezeichnen“, erzählt Abeler. Sein Spezialgebiet sind Briefmarken aus der Zeit des Königreichs Hannover. „Aber eigentlich sind alle zeitlichen Übergänge für den Postverkehr spannend.“ Durch zahlreiche Ankäufe stapeln sich die Ansichtskarten, Briefmarken- und Münzalben auf über 100 Quadratmetern mittlerweile im hinteren Bereich der Handlung.

Seltene Münzen – hoher Preis

Die meisten Waren erhält der Briefmarkenhändler über Nachlassankauf und Auktionen. „Wenn wir mit einem Nachlass betraut werden, müssen wir ihn erstmal schätzen. Konkret bedeutet das die Fragen nach dem ‚Was gibt es?‘ und ‚Was ist es wert?‘. Leider wird vieles weggeschmissen und so ergeben sich teilweise hohe Preise“, erklärt Abeler im Gespräch. Ginge man bei einer speziellen Briefmarke davon aus, dass sie vor 100 Jahren mit einer Auflage von 500 gedruckt worden ist, gäbe es heute laut Abeler vermutlich nur noch ein Drittel davon. Dann käme für eine Marke schnell ein vierstelliger Verkaufsbetrag zustande.

Briefmarken Fellermann: Osnabrugensien und andere Sammlerstücke auf über 100 Quadratmetern
Im Hinterzimmer stapeln sich die Alben. / Foto: Rykov

Geschäft läuft größtenteils über das Internet

Über die Jahre ist die Anzahl von Abelers Stammkundinnen und -kunden gesunken. Die meisten Interessierten kaufen für sie bedeutende Sammlerstücke heute über das Internet. „Um mitzuhalten, sind wir vor etwa zehn bis zwölf Jahren auch eingestiegen“, erzählt der Philanterist. Viele Osnaburgensien und andere Waren vertreibt er heute über Fremdportale oder Ebay. „Für die Bewertung von Gegenständen braucht man viel Fingerspitzengefühl und eine gute Nase“, weiß Abeler. „Heute handeln wir eigentlich mit allem, was nicht Niet- und Nagelfest ist.“ Der 74-Jährige bezieht sich auf ein drei Tonnen schweres Comic-Konvolut, das vor einigen Wochen bei ihm eingetroffen ist. Gemeinsam mit seinem Sohn will er die Hefte jetzt über das Internet vertreiben. In dem Geschäft befindet sich auch eine Post-Filiale.


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Tatjana Rykov
Tatjana Rykov
Tatjana Rykov startete im Sommer 2019 mit einem Praktikum bei der HASEPOST. Seitdem arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für unsere Redaktion. Nach ihrem Bachelor in Geschichte und Soziologie an der Universität Osnabrück ist sie seit 2023 wieder fest im Redaktionsteam. Derzeit schließt sie ihren Fachmaster in Neuste Geschichte an der Uni Osnabrück ab. Privat trifft man sie oft joggend im Park oder an ihrer Staffelei.

  

   

 

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