Das Leben von Straßenkindern aus aller Welt zu verbessern hat sich terres des hommes zur Aufgabe gemacht. Mit der Aktion „Straßenkind für einen Tag“ sammelt die Organisation Spenden für Kinder, die es nicht so gut haben wie Kinder in Deutschland. Boris Pistorius, der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, unterstützte diese Aktion am Freitagmorgen, den 30. August, in Osnabrück.
Straßenkinder aller Länder bestreiten ihren Lebensunterhalt durch das Putzen von Schuhen, den Verkauf von Zeitungen, oder das Reinigen von Autoscheiben. Schulische Bildung und einfach Kind zu sein kommt dabei zu kurz. Seit rund 20 Jahren sammeln Schüler in ganz Deutschland und in der Schweiz unter dem Motto „Sichtwechsel – Straßenkind für einen Tag“ Spenden für Straßenkinder-Projekte von terre des hommes, um Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. In Osnabrück beteiligt sich die 6. Klassenstufe der Bertha von Suttner-Realschule an der Aktion. Sie erhält Verstärkung durch terre des hommes-Unterstützer Boris Pistorius, der die Schülerinnen und Schüler bei der Aktion begleitet.
Empathie für die schaffen, die es schlechter haben
„Terres des hommes richtet das Augenmerk auf die wichtigen Dinge. Sie zeigt Rahmenbedingungen, die Erwachsene für Kinder schaffen und welche Folgen das hat. Die Aktion „Straßenkind für einen Tag“ hilft nicht nur Kindern, sondern schafft vor allem auch Empathie für die, die es nicht so gut haben. Wer hinguckt sieht und wer hinsieht versteht“, erzählt der niedersächsische Minister für Inneres und Sport. Das Beisein von Pistorius scheint seine Wirkung zu zeigen: Während seiner Mithilfe beim Sammeln wurden mehrere Fünfeuroscheine gespendet. Wichtig sei neben den Spendengeldern aber auch, dass die mitwirkenden Kinder verstehen was sie tun und für wen sie es tun.
Nach den ersten Spenden fällt die Schüchternheit ab
„Die Vorarbeit in der Schule ist besonders wichtig“, berichtet Juliane Ajineh. Sie unterrichtet evangelische Theologie an der Bertha von Suttner-Realschule und initiierte die Teilnahme am Projekt vor 13 Jahren. „Die Schüler müssen wissen für wen sie sammeln, darauf bereiten wir sie im Unterricht vor. Im Vorfeld können sich die meisten nicht vorstellen, was auf sie zukommt und viele sind schüchtern. Aber wenn erstmal etwas in der Dose drin ist, wird es zum Selbstläufer.“ Auch wenn die Kinder nur für ein paar Stunden, von 9:30 bis 11:00 Uhr, „Straßenkinder“ sind, müssen sie einige Regeln befolgen.
Straßenkinderfeeling durch Regeln
Unter anderem sollen die Schüler ihr Smartphone nicht benutzen, keine Geschäfte betreten und nichts verkaufen, sagt Johannes Lutterbeck, Lehrer für Werte und Normen und Mathematik. Außerdem sei Freundlichkeit besonders wichtig, denn Ziel es ist so viel Geld wie möglich für Straßenkinder zu sammeln. Trinkwasser wird den Kindern während der gesamten Aktion zur Verfügung gestellt, Essen jedoch nicht. „Das gibt auch ein Stück weit Straßenkinderfeeling“, erklärt Ajineh.