Wird Boris Pistorius neuer Oldenburger Grünkohlkönig? Unsere Kollegen von der Oldenburger Onlinezeitung sind sich sicher: Hinter den Kulissen wurde die Wahl bereits getroffen. Die eigentliche Wahl in der Niedersachsen-Vertretung in Berlin am Dienstagabend ist nur noch reine Formsache.: Neuer Oldenburger Grünkohlkönig wird Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius.
Glaubt man der Oldenburger Onlinezeitung, könnte die Wahl zum Oldenburger Grünkohlkönig allerdings auch das baldige Karriere-Ende des noch regelmäßig zum beliebtesten Politiker gewählten Osnabrückers bedeuten.
Sein Vorgänger im „Grünkohl-Amt“, Christian Lindner, ist ein mahnendes Beispiel für den tiefen Fall, der gleich nach der „Grünkohl-Würde“ folgen kann und mit geradezu gesetzmäßiger Regelmäßigkeit folgt.
Oldenburger Grünkohlkönigen droht ein schnelles Karriere-Ende
Schaut man sich die Karrieren ehemaliger Oldenburger-Grünkohlmajestäten an, wird deutlich: In Folge der kuriosen Oldenburger Veranstaltung, die nicht etwa an der heimatlichen Hunte, sondern in Berlin durchgeführt wird, wurde schon so manch eine politische Laufbahn beendet.
Die Oldenburger Onlinezeitung listet zahlreiche tragische Fälle auf, bei denen etliche (Grünkohl-)Majestäten nach ihrer Regentschaft mehr oder weniger in die Bedeutungslosigkeit abstürzten: Ex-Bundesminister Annette Schavan (CDU/2009), Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU/2010), Philipp Rösler (FDP/2011), Peter Altmaier (CDU/2013) und Christian Wulff (CDU/2005), „der im Amt des Bundespräsidenten ja nicht übermäßig alt geworden ist. Zuvor musste schon Sigmar Gabriel (SPD) nur ein Jahr nach seiner Wahl zum Kohlkönig (2002) das Amt des niedersächsischen Ministerpräsidenten abgeben.“
Nach der Krönung zur Grünkohlköngin Ämter und sogar Doktortitel verloren
Besonders tragisch endete die Grünkohl-Würde für Andrea Nahles (SPD), „die 2017 als Bundesarbeitsministerin zur Königin gekrönt wurde, dann zur SPD-Vorsitzenden avancierte und schließlich im parteiinternen Durcheinander 2019 unterging. Den Schlusspunkt setzte Franziska Giffey (SPD), die 2020 als Bundesfamilienministerin und „Frau Dr.“ den Thron bestieg (und wegen Corona länger amtierte) und ein Jahr später Regierende Bürgermeisterin von Berlin wurde.“ Die Oldenburger Onlinezeitung kommentiert lapidar mit: „Von da an ging’s bergab. Erst verlor sie den Doktor-Titel, dann Wiederholungswahl und Regierungsführung (rettete sich aber zumindest noch in den neuen Senat).“
Zwei Ampel-Politiker aktuell nach Grünkohl-Krönung jetzt im politischen Absturz
Gerade auf dem Abschwung, wenn auch noch im Amt, sind zwei weitere Oldenburger Kohl-Majestäten: Der Kinderbuchautor und jetzige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck war 2019 noch Bundesvorsitzender der Grünen und hat nach Einschätzung aus Oldenburg ebenso „aktuell nicht unbedingt den allerbesten Lauf“, wie der noch amtierende König Christian Lindner (FDP), für den es – egal ob Neuwahl oder Durchhalten – in Zukunft wohl keine Verwendung in einem politischen Amt mehr geben wird.
Nur wenige Ausnahmen: Durchstarten der Karriere nach Grünkohl-Krönung
Es gibt allerdings auch Ausnahmen von der Oldenburger-Karriere-Absturz-Regel: Gerhard Schröder wurde 1992 Oldenburger Grünkohlkönig und sechs Jahre darauf Kanzler – sein Absturz folgte erst in jüngster Zeit. Joschka Fischer wurden 1996 Grünkohlkönig und Außenminister im Jahr 1998. Bei Angela Merkel – die im Rückblick allerdings auch nicht mehr sonderlich beliebt ist – folgte nach der Grünkohl-Würde 2001 im Jahr 2005 der Einzug ins Kanzleramt.
Pistorius wurde bereits vor 10 Jahren Osnabrücker Grünkohlkönig
Osnabrücker Grünkohlkönig wurde „König Boris“ bereits im Jahr 2014, zu einem Zeitpunkt, als seine Karriere mit dem Wechsel aus dem Osnabrücker Rathaus ins hannoversche Innenministerium gerade erst richtig Fahrt aufgenommen hatte.
Bei der jüngsten Osnabrücker Mahlzeit, dem Osnabrücker Pendant zum „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“, hatte bereits der da neugewählte Grünkohlkönig André (der 1.) Berghegger gemahnt “Wo waren denn die Oldenburger und Bremer, als die Römer unsere Grünkohlfelder in Kalkriese übernehmen wollten?”