(mit Material von dts Nachrichtenagentur) BND-Präsident weist Vorwürfe zurück.
BND-Präsident Bruno Kahl hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass der Bundesnachrichtendienst zu spät über Ereignisse wie den Wagner-Putsch in Russland oder die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan informiert worden sei. Laut Kahl habe der BND die Entwicklung in Afghanistan im August 2021 frühzeitig erkannt und deutlich beschrieben. Er betonte, dass kein Nachrichtendienst der Welt die Details der Ereignisse vorab kannte, nicht einmal die Taliban selbst. Kahl zog einen Vergleich zum Ende der DDR und betonte, dass man zwar wusste, dass die DDR morsch war, aber niemand vorhersagen konnte, dass die Pressekonferenz von Günter Schabowski zur Öffnung der Grenzen führen würde. Kahl bezeichnete es als deutsche Eigenart, aus solchen Situationen den Vorwurf der Inkompetenz zu konstruieren.
Kritik aus SPD und FDP
Kahl wies darauf hin, dass in keiner anderen Hauptstadt der Welt die Nachrichtendienste wegen solcher Vorfälle kritisiert würden. Zuvor hatte es vereinzelt Kritik aus SPD und FDP gegeben, dass der deutsche Auslandsdienst nicht ausreichend informiert gewesen sei und zu spät reagiert habe. Kahl hatte sich bereits in geheimer Sitzung vor dem Auswärtigen Ausschuss des Bundestages zu den Vorwürfen geäußert.