Das Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech konzentriert sich auf eine effizientere Forschung und rechnet mit einem geringeren Wachstum als bisher. Dies äußerte der Vorstandsvorsitzende Ugur Sahin in der Mittwochsausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Fokus auf Krebsforschung
Nach dem Durchbruch mit seinem mRNA-Impfstoff in der Corona-Pandemie, richtet Biontech nun verstärkt den Fokus auf die Krebsforschung. „Wir kümmern uns nun um die Skalierung der Produktion für unsere Onkologie-Pipeline und werden im Bereich der automatisierten, personalisierten Herstellung ebenfalls Kapazitäten brauchen“, so Sahin. „Und wir wollen die Automatisierung vorantreiben. Daher rechne ich damit, dass wir in der nächsten Zeit nicht mehr so stark wachsen wie bisher.“
Mehr Ressourcen für Forschung mit hohem Potenzial
Biontech hat derzeit mehr als 30 Kandidaten in der klinischen Testung, insbesondere im Bereich der Onkologie. Laut Sahin konzentriert sich das Unternehmen auf Projekte mit hohem Potenzial, für die in Zukunft mehr Ressourcen benötigt werden. „Es geht darum, zulassungsrelevante Phase-3-Studien mit 700, 800 oder 1.000 Patienten durchzuführen“, erläuterte Sahin.
Kapazitätserhöhung für personalisierte Medizin
Darüber hinaus plant Biontech, die Gesamtkapazität für die personalisierte Medizin von derzeit bis zu 500 Patienten pro Jahr auf 2.000 oder mehr Patienten im Jahr zu erhöhen. „Das wird in den nächsten zwölf bis 18 Monaten passieren und zu weiteren Kandidaten in Zulassungsstudien führen“, so Sahin.
Strategische Entscheidungen in der Krebsforschung
In Bezug auf die weitere Vorgehensweise erklärte Sahin die Notwendigkeit strategischer Entscheidungen. „Jede Tumorart benötigt ein eigenes Entwicklungsprogramm, und dafür brauchen wir Kapazitäten. Das bedeutet, wir werden einige Programme priorisieren“, sagte er. „Die zentrale Frage ist, womit wir diesen Kandidaten kombinieren. Hier werden wir Entscheidungen treffen.“ Neben der mRNA-Technologie prüft Biontech auch weitere Wirkstoffklassen wie Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), um effektive Kombinationstherapien zu entwickeln.
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