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Bezahlbaren Wohnraum finden: Diese Strategien helfen

Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum stellt für viele Menschen in Deutschland eine Herausforderung dar. Das gilt vor allem in größeren Städten oder beliebten Regionen, die beispielsweise attraktive Arbeitsplätze bieten oder landschaftlich besonders schön sind. Wie also lässt sich dieses Problem lösen?

Deutschland und der Wohnraummangel

Fast zwei Millionen bezahlbare Wohnungen fehlen in Deutschland, so das Ergebnis einer Bestandsaufnahme der Hans-Böckler-Stiftung. Das gilt sowohl für Sozialwohnungen als auch für Wohnungen, die sich beispielsweise für Familien mit Kindern eignen. Besonders groß ist die Wohnungsnot, wie soeben erwähnt, in den deutschen Großstädten wie Hamburg, Köln und Berlin. Eine Besserung der Situation ist allerdings vorerst nicht in Sicht, denn der Wohnungsbau ist durch die gestiegenen Zinsen sowie Baukosten ins Stocken geraten und die Mieten steigen vielerorts weiter an – teilweise ist von einer regelrechten Explosion die Rede. Doch nicht jeder kann oder will sich Luxuswohnungen leisten. Was also fehlt, sind ganz normale, bezahlbare Wohnungen, vor allem für Singles mit nur einem Haushaltseinkommen oder größere Familien mit fünf oder mehr Personen. Auf die politische Lösung der Problematik zu warten, ist aber nicht immer eine Option, vor allem, wenn schnell eine neue Wohnung benötigt wird. Wie also gelingt die Suche nach bezahlbarem Wohnraum in diesem umkämpften Markt? Hier einige Tipps:

  1. Frühzeitig mit der Suche beginnen

Je mehr die Zeit drängt, desto eher sind Wohnungssuchende gezwungen, überteuerte Angebote anzunehmen oder sich von ihrer Wunschvorstellung bezüglich der Wohnung zu entfernen. Deshalb lohnt es sich, so früh wie möglich mit der Wohnungssuche zu beginnen. Wenn also Veränderungen absehbar sind, wie die Geburt eines (weiteren) Kindes, ein Jobwechsel, das Ende des Studiums oder ein Verlust der aktuellen Wohnung, beispielsweise bei Anmeldung von Eigenbedarf durch den Vermieter, sollte frühzeitig mit der Wohnungssuche gestartet werden. So steigt die Chance, dass über den Zeitraum von mehreren Monaten hinweg ein Objekt ausgeschrieben wird, das optimal zum eigenen Bedarf, zu den individuellen Wünschen sowie natürlich zum Budget passt. Zudem bleibt mehr Zeit, um kreative Strategien zu entwickeln oder das Netzwerk in die Wohnungssuche einzubeziehen – und um gegebenenfalls Hilfsgelder zu beantragen. Zeit ist also ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Wohnungssuche.

  1. Das Budget realistisch kalkulieren

Bezahlbarer Wohnraum ist ein dehnbarer Begriff. Was „bezahlbar“ bedeutet, ist schließlich von individuellen Faktoren wie dem Haushaltseinkommen, den Lebenshaltungskosten oder der Größe der Familie abhängig. Deshalb besteht der erste Schritt bei der Wohnungssuche stets darin, ein maximales Budget festzulegen, das nicht überschritten werden darf. Hierbei ist es wichtig, alle laufenden Kosten einzurechnen, um nicht in finanzielle Engpässe zu geraten. Sobald der maximale Mietpreis feststeht, kann bei der Suche gezielt nach bezahlbaren Wohnungen gefiltert werden. Das spart Zeit, indem nur jene Objekte geprüft und besichtigt werden, die tatsächlich infrage kommen – und zudem geraten die Suchenden dadurch gar nicht erst in Versuchung, ein überteuertes Objekt anzumieten.

  1. Subventionen und Förderungen prüfen

Da die Wohnungsnot ein großes Problem ist und Betroffene in ernsthafte Schwierigkeiten bringen kann, gibt es mittlerweile zahlreiche Subventionen sowie Förderprogramme, die bei der Wohnungssuche helfen sollen. Sie bieten beispielsweise finanzielle Unterstützung, um die Mietpreise stemmen zu können, falls dafür das eigene Budget nicht reicht. Aber auch staatliche Wohnbauprogramme, Sozialwohnungen oder andere subventionierte Wohnmöglichkeiten sind für einige Personen die Lösung. Deshalb sollte stets geprüft werden, welche Optionen im Einzelfall zur Verfügung stehen. Können und sollen solche genutzt werden, ist es wichtig, die Anträge rechtzeitig zu stellen. Deren Bearbeitung kann schließlich mehrere Monate dauern.

  1. Alle Plattformen nutzen

Das Internet ist heutzutage eine große Hilfe bei der Wohnungssuche. Hier können sich Wohnungssuchende innerhalb kürzester Zeit einen Überblick über den regionalen Wohnungsmarkt verschaffen. So erhalten sie erst einmal ein Gefühl für die ortsübliche Miete und für die Anzahl an Angeboten, die ihnen zur Verfügung stehen. Aber auch weitere Kanäle sollten nicht ungenutzt bleiben, wie Tageszeitungen, Kleinanzeigen oder die Kontaktaufnahme zur Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Sie kann nicht nur hilfreiche Informationen wie eben den Mietspiegel bereitstellen, sondern manchmal auch konkrete Tipps geben, wo gerade ein Objekt zur Verfügung stehen könnte. Es ist also wichtig, sich nicht nur auf eine Plattform zu beschränken, sondern alle Wege zu nutzen, die zur neuen Wohnung führen könnten.

  1. Das Netzwerk konsultieren

Bleibt nur die Frage offen, wie solche Wege abseits der Internetplattformen aussehen können? Einer davon ist das Netzwerk, denn viele Wohnungen werden unter der Hand vergeben, bevor sie überhaupt öffentlich ausgeschrieben werden. Das gilt vor allem für begehrte Objekte mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Vorab von diesen Wohnungen zu erfahren, bringt zudem den Vorteil mit sich, dass es weniger Konkurrenz bei der Bewerbung gibt und somit die Chancen auf einen Miet- oder Kaufvertrag steigen. Es lohnt sich also, den Wunsch nach einer neuen Wohnung im Bekanntenkreis zu streuen oder Ausschreibungen zu tätigen – online und offline. Je mehr Personen davon erfahren, desto größer ist die Chance auf einen Tipp oder ein konkretes Angebot.

  1. Bei Bauträgern und Gesellschaften anfragen

Eine weitere, alternative sowie erfolgversprechende Strategie ist die direkte Anfrage bei Bauträgern, die gerade interessante Neubauprojekte planen oder bereits umsetzen. Ebenso lohnt sich die Kontaktaufnahme zu Wohnungsbaugesellschaften. In beiden Fällen ergeben sich manchmal Mietverhältnisse, noch bevor das Objekt offiziell ausgeschrieben oder überhaupt fertiggestellt wurde – mit allen bereits geschilderten Vorteilen.

  1. Alternative Wohnformen in Betracht ziehen

„Out-of-the-box“ zu denken, wie man so schön sagt, lohnt sich bei der Wohnungssuche aber nicht nur bezüglich der Ansprechpartner. Auch die Wohnform kann überdacht werden. Denn es muss nicht immer die klassische Miet- oder Eigentumswohnung sein. Heutzutage gibt es eine Vielzahl an Wohnformen mit individuellen Vor- sowie Nachteilen. Wohngemeinschaften, Mehrgenerationenhäuser, Dauercamping, Tiny Houses oder Seniorenresidenzen sind dafür nur einige von vielen Beispielen. Erweist sich die Suche nach der klassischen Wohnform als schwierig oder ist diese überhaupt nicht erwünscht, so lohnt sich also die Offenheit gegenüber alternativen Wohnformen, indem die jeweiligen Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden. Dabei muss nicht zwingend der finanzielle Aspekt im Vordergrund stehen, sondern auch der persönliche Geschmack, soziale oder andere Faktoren sollten in diese Überlegungen einbezogen werden.

  1. Flexibel und kreativ bleiben

Flexibilität ist ohnehin ein wichtiger Faktor bei der Wohnungssuche, beispielsweise eben die Wohnform betreffend. Aber auch der Radius, in dem gesucht wird, die Wohnungsgröße und viele weitere Aspekte können flexibler gestaltet werden, falls nach einiger Zeit deutlich wird: Zu den gewünschten Kriterien gibt es aktuell keine bezahlbaren Angebote. Flexibilität kann sich demnach in jeglicher Hinsicht auszahlen, ebenso wie Kreativität. Es gilt zum Beispiel, neue Wege der Wohnungssuche zu finden, ungewöhnliche Ausschreibungen zu tätigen oder auf andere Weise aufzufallen. Mit der Mischung aus Flexibilität, Kreativität sowie ein bisschen Geduld findet sich dann in den allermeisten Fällen eine Lösung – und manchmal ist diese überraschend anders als ursprünglich gedacht, natürlich im positiven Sinne.

  1. Keine „faulen“ Kompromisse eingehen

Sich von seinen ursprünglichen Vorstellungen zu verabschieden, bedeutet aber nicht, „faule“ Kompromisse eingehen zu müssen. Es gilt also stets abzuwägen, wann es in Ordnung ist, von der Traumvorstellung abzuweichen und wann der Kompromiss untragbar wäre. Eine zu teure Wohnung ist beispielsweise in den wenigsten Fällen eine Option. Ebenso darf die Wohnung nicht viel zu klein für die Anzahl an Personen sein oder so weit vom Arbeitsplatz entfernt, dass die Pendlerkosten das Budget sprengen würden. Sollte sich also nicht rechtzeitig eine Lösung finden, die bezahlbar und akzeptabel ist, so kann es besser sein, eine Übergangslösung zu suchen, um sich mehr Zeit für die Wohnungssuche zu verschaffen. Ein „Long Stay“ in einem Hotel, ein WG-Zimmer zur Zwischenmiete oder auch ein Härtefallantrag bei Eigenbedarfskündigung sind dafür nur einige von vielen Möglichkeiten. Erneut zahlt sich also Kreativität und Geduld aus, um eine optimale Lösung zu finden, anstatt einen „faulen“ Kompromiss.


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