Die Bundesregierung prüft derzeit die Möglichkeit, die Ukraine mit Marschflugkörpern vom Typ Taurus zu unterstützen, mit technischen Modifikationen, um Angriffe auf russischem Territorium auszuschließen.
Verhandlungen mit der Rüstungsindustrie
Die Regierung führt Gespräche mit dem Verteidigungsministerium und der Rüstungsindustrie über die Versorgung der Ukraine mit Marschflugkörpern vom Typ Taurus aus Beständen der Bundeswehr, wie der „Spiegel“ berichtet. Das Ministerium unter der Leitung von Boris Pistorius (SPD) hat den Hersteller der Taurus-Marschflugkörper gebeten, eine Limitierung für die Ziel-Programmierung in die Waffensysteme zu integrieren.
Technische Modifikationen zur Vermeidung von Angriffen auf Russland
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) möchte durch technische Modifikationen des Taurus sicherstellen, dass die Ukraine mit den weitreichenden Waffensystemen keine Angriffe auf russischem Territorium durchführen kann. In Industriekreisen wird berichtet, dass eine solche Anpassung des Systems durchaus möglich, aber zeitintensiv sei. Laut „Spiegel“ wird Scholz die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper erst genehmigen, wenn er von der technischen Anpassung überzeugt ist.
Änderung der Lieferbedingungen
Scholz hegt laut Bericht keine grundsätzlichen Zweifel mehr an der Idee der Lieferung. Darüber hinaus macht die Bundesregierung die Lieferung von Marschflugkörpern aus deutschen Beständen nicht mehr abhängig von der Waffenhilfe aus den USA. Ursprünglich wollte der Kanzler erst Marschflugkörper liefern, wenn die USA weitreichende Raketen vom Typ ATACMS an Kiew abgeben. Diese Bedingung spielt jedoch keine größere Rolle mehr.