Die Anzahl der Beratungen durch das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist im Jahr 2023 erneut gestiegen, wobei der Anstieg um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 59.000 Beratungskontakte zurückzuführen ist. Laut dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben sind steigende Beratungszahlen in allen Themenbereichen auch auf die zunehmende Bekanntheit des Hilfetelefons zurückzuführen.
Steigende Beratungszahlen und zunehmende Bekanntheit des Hilfetelefons
Die Einrichtung des Hilfetelefons verzeichnet seit dem Start im Jahr 2014 eine stetige Zunahme der Beratungsanfragen: Von ursprünglich 25.346 Beratungskontakten auf 59.048 im Jahr 2023. Martina Hannak, Präsidentin des Bundesamtes, stellte fest: „Das Thema Gewalt gegen Frauen ist in dem Jahrzehnt seit Bestehen des Hilfetelefons zunehmend in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und der gesellschaftlichen wie politischen Diskussion gerückt und das ist außerordentlich wichtig“.
Wer nutzt das Hilfetelefon
Nach Auswertung des Jahresberichts meldeten sich in 74 Prozent der Fälle die Betroffenen selbst, während in 20 Prozent der Fälle unterstützende Personen aus dem Umfeld der Betroffenen die Hilfe suchten. Petra Söchting, Leiterin des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“, betonte dazu: „Jede dritte Frau erlebt Gewalt – statistisch gesehen kennt jede und jeder Betroffene. Das Angebot des Hilfetelefons richtet sich daher explizit auch an Menschen aus dem sozialen Umfeld betroffener Frauen. Sie sind oft die ersten, die auf Gewaltvorfälle aufmerksam werden und denen sich Betroffene anvertrauen.“
Ursache der Gewalt und die Zeiten der Inanspruchnahme
Häusliche Gewalt oder Gewalt in (Ex-)Paarbeziehungen war auch im Jahr 2023 die häufigste Ursache für den Kontakt zum Hilfetelefon, gefolgt von sexualisierter Gewalt außerhalb von Paarbeziehungen. Interessanterweise gingen rund 53 Prozent der Anfragen zwischen 18 Uhr abends und 8 Uhr morgens, an Wochenenden und Feiertagen ein, also zu Zeiten, in denen andere Einrichtungen häufig nicht erreichbar sind.
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