Der Deutsche Bauernverband geht in diesem Jahr von einer unterdurchschnittlichen Getreideernte aus und sieht darin die Auswirkungen des Klimawandels.
Getreideernte unter Durchschnitt
Laut dem Deutschen Bauernverband könnte die Marke von 40 Millionen Tonnen Getreide in diesem Jahr möglicherweise nicht erreicht werden, so die vorläufige Erntebilanz des Verbands vom Dienstag. Dies wäre ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 43 Millionen Tonnen des Vorjahres. Die Qualität und Menge des Getreides haben dem Verband zufolge unter dem wochenlangen Regen stark gelitten.
Erträge im Detail
Die Weizenerträge werden voraussichtlich deutlich unter denen des Vorjahres liegen. Einzig die Wintergerste, die vor der Regenperiode geerntet werden konnte, hat eine Erntemenge von 9,5 Millionen Tonnen, deutlich mehr als im Vorjahr (8,7 Millionen Tonnen). Die Winterrapsernte liegt mit 35,1 Dezitonnen pro Hektar unter dem Vorjahresniveau (39,6 Dezitonnen pro Hektar). Trotz der Ausweitung der Flächen um rund 80.000 Hektar sinkt die Gesamterntemenge auf 4,07 Millionen Tonnen (Vorjahr 4,28 Millionen Tonnen).
Positiver Ausblick auf Herbstkulturen
Herbstkulturen wie Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln und Gemüse haben hingegen von den Regenfällen profitiert; für den Wein wird ein guter Jahrgang erwartet. „Ein nasses Frühjahr, gefolgt von Trockenheit im Mai und Juni und eine ständig durch Niederschläge unterbrochene Ernte stellen Deutschlands Bauern in diesem Jahr vor gewaltige Herausforderungen“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied.
Klimawandel und seine Auswirkungen
Rukwied weist deutlich auf den Klimawandel hin und betont die Notwendigkeit von Anpassungen: „Wir müssen alles dafür tun, um zukünftig unsere Erträge und die Ernährung sichern zu können.“ Maßnahmen dazu seien unter anderem die Züchtung resilienterer Pflanzensorten, eine breite Palette an Wirkstoffen für den Pflanzenschutz, wassersparende und konservierende Bodenbearbeitung sowie die gezielte Förderung einer Bewässerungsinfrastruktur.