Der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), Christin Kühn (Grüne), will bis 2074 ein deutsches Endlager für radioaktiven Abfall errichtet sehen. Sie geht damit gegen ein Gutachten des Freiburger Öko-Instituts vor, welches die Realisierung solch eines Projekts erst für das Jahr 2074 für möglich hält.
Endlager bis 2074
Christin Kühn, Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), unterstreicht die Dringlichkeit eines deutschen Endlagers für radioaktiven Müll. „Wir dürfen das Problem nicht auf unsere Kinder verschieben“, sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“. Sie widerspricht damit einem Gutachten des Freiburger Öko-Instituts, das den Bau eines Endlagers erst ab 2074 für realistisch hält. „Die Ergebnisse der Studie ändern nichts an meiner Einschätzung, dass wir einen Standort Mitte des Jahrhunderts benötigen“, betonte Kühn.
Auswahl der Endlager Standorte
Bereits jetzt hat das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) 90 Teilgebiete in ganz Deutschland und in allen 16 Bundesländern als potenzielle Orte für ein Endlager identifiziert. Bis zum Jahr 2027 soll die Auswahl auf fünf bis zehn Regionen eingegrenzt werden. Kühn vergleicht diesen Prozess mit dem Sieben von Sand: „Am Ende bleibt das eine Sandkorn übrig, welches den am besten geeigneten Standort für ein Endlager darstellt“.
Nukleare Sicherheit trotz Abschaltung von Atomkraftwerken nicht garantiert
Trotz der Stilllegung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland, weist Kühn darauf hin, dass die Sicherheit im Umgang mit radioaktiven Abfällen weiterhin nicht garantiert ist. Die radioaktiven Abfälle müssen etwa eine Millionen Jahre in einem Endlager zerfallen, um unschädlich zu werden. „Trotz des Abschaltens der letzten Atomkraftwerke in Deutschland ist die nukleare Sicherheit nicht garantiert“, sagte Kühn.
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