Berlin lobt die Unterstützung der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) und der Afrikanischen Union für die Demokratie in Niger nach dem Putsch, fordert die Freilassung des demokratisch gewählten Präsidenten und unterstreicht die Bedeutung der Situation für die Zukunft der Sahelregion.
Positive Reaktion auf Gipfelergebnisse
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Ergebnisse des Gipfels der Ecowas gelobt. “Dass die westafrikanische Regionalorganisation Ecowas und die Afrikanische Union in diesen entscheidenden Tagen geschlossen auftreten, ist ein klares Zeichen der Unterstützung für die Demokratie in Niger und darüber hinaus”, sagte Baerbock. Die 15 westafrikanischen Staaten der internationalen Organisation haben vereinbart, eine gemeinsame Eingreiftruppe für einen möglichen Einsatz im Niger bereitzustellen. Baerbock erklärte, Deutschland unterstütze die afrikanischen Bemühungen.
Friedliche Lösung bevorzugt
Die Wiederherstellung der verfassungsgemäßen Ordnung soll laut Ecowas jedoch zunächst mit friedlichen Mitteln angestrebt werden. “Es ist im Interesse des Niger und der gesamten Region, dass sich die Putschisten jetzt endlich auf diese Vermittlungsbemühungen einlassen”, so die Außenministerin.
Entscheidender Moment für Sahelregion
Der Putsch in Niger sei “ein Scheidepunkt für die Zukunft der Sahelregion”, betonte Baerbock. “Nur Demokratien haben die innere Kraft, den Menschen eine wirkliche Zukunftsperspektive zu bieten und die großen Herausforderungen der Region wie hohes Bevölkerungswachstum, grenzüberschreitenden Terrorismus oder die Folgen der Klimakrise anzugehen und zu überwinden.”
Forderung nach Freilassung des Präsidenten
Die deutsche Außenministerin verurteilte es “aufs Schärfste, dass die Putschisten den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum und seine Familie weiterhin in Geiselhaft halten”. Sie müssten unverzüglich freigelassen werden, so Baerbock. “Die Putschisten müssen mit harten Konsequenzen rechnen, sollte ihnen etwas zustoßen.”