Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland erreichten 2022 laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) einen Rekord von 121,4 Milliarden Euro, ein Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz einer kurzen Unterbrechung im Corona-Jahr 2020 setzte sich somit der langjährige Trend steigender Ausgaben für diesen Sektor fort.
Ausgabenstruktur und Wachstumsziele
Im Jahr 2022 erzielten die Unternehmen einen deutlichen Ausgabenzuwachs von acht Prozent auf 81,8 Milliarden Euro, was mehr als zwei Drittel der Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung ausmachte. Die Ausgaben der Hochschulen stiegen um sieben Prozent auf 22,0 Milliarden Euro.
Außeruniversitäre Einrichtungen für Forschung und Entwicklung verzeichneten Ausgaben von 17,6 Milliarden Euro, was einem Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug nach vorläufigen Berechnungen, wie bereits seit 2020, 3,1 Prozent. Damit hat Deutschland im sechsten Jahr in Folge das Ziel der EU-Wachstumsstrategie „Europa 2020“ übertroffen, mindestens drei Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung aufzuwenden. Bis 2025 will die Bundesregierung den Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben am BIP auf 3,5 Prozent steigern.
Forschungszweige und Finanzierungsquellen
Der Großteil (36 Prozent) der Ausgaben der außeruniversitären Einrichtungen wurde im Wissenschaftszweig Naturwissenschaften und Mathematik getätigt. Hier stiegen die Ausgaben um drei Prozent auf 6,4 Milliarden Euro, wobei die Wissenschaftsgebiete Physik, Astronomie und Biologie mit Ausgaben von insgesamt 4,4 Milliarden Euro wesentliche Treiber dieser Entwicklung waren.
Nach einem deutlichen Rückgang der Ausgaben im ersten Corona-Jahr 2020 konnten die etwa 300 gemeinsam von Bund und Ländern geförderten Einrichtungen, wie beispielsweise die Institute der Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft, im Jahr 2022 einen Zuwachs von fünf Prozent auf 12,8 Milliarden Euro erzielen.
Personalsituation
Die Personalsituation in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen verbesserte sich auch im Jahr 2022, was einem langjährigen Trend folgte. So stieg die Zahl der auf die volle Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten (Vollzeitäquivalente) beim wissenschaftlichen Personal um 1,2 Prozent auf 64.500. Bei den weiblichen Beschäftigten mit wissenschaftlichen Aufgaben war der Anstieg mit +2,7 Prozent deutlicher als bei den männlichen Beschäftigten (+0,4 Prozent). Dennoch konnte mit einem Anteil von 36 Prozent an allen wissenschaftlichen Beschäftigten keine Geschlechterparität erreicht werden. Bei dem insgesamt in der Forschung und Entwicklung tätigen Personal blieb der Frauenanteil unverändert bei 42 Prozent, so das Bundesamt.
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