Spekulationen um einen mutmaßlichen Anschlag des Kremls auf den Wagner-Chef Prigoschin und die Implikationen dieses Vorfalls für die russische Elite und Deutschland erregen international Aufsehen.
Möglicher Kreml-Anschlag auf Wagner-Chef
Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs zwischen Moskau und Sankt Petersburg, bei dem mutmaßlich Wagner-Chef Progoschin und Wagner-Gründer Utkin unter den zehn Toten sind, gibt es kaum Zweifel im Ausland, dass der Kreml das Flugzeug absichtlich vom Himmel geholt hat. Mykhailo Podolyak, Berater des ukrainischen Präsidenten, sagte der „Bild-Zeitung“, dass Prigoschin sein eigenes Todesurteil unterschrieben habe, als er 200 Kilometer vor Moskau stehen blieb und gegen den Kreml revoltierte. „Der Aufstand von Prigoschin im Juni hat Putin wirklich erschreckt“, sagte Podolyak über ein mögliches Motiv des Kreml.
Signal an die Eliten und die Armee
Podolyak erklärte weiterhin, dass eine offizielle Bestätigung für den Tod Prigoschins abzuwarten sei, doch die angebliche Beseitigung wäre ein direktes Signal an die Eliten und die Armee, dass Illoyalität mit dem Tod bestraft würde. Dies wurde auch von der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), im „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ bekräftigt. Sie zeigte sich nicht überrascht vom möglichen Tod Prigoschins und hob auf die Nervosität innerhalb des Kremls ab.
Einschätzungen aus Deutschland
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter äußerte in der Sendung „RTL Direkt“ den Verdacht, dass Wladimir Putin den Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin beauftragt habe. Er betonte die Brutalität des Systems Putin und warnte Deutschland vor möglichen Folgen. „Wir müssen uns im Klaren sein, dass dieses System nicht verhandelt und nur die Sprache der Stärke versteht“, so Kiesewetter. Er forderte zudem eine schnellere Unterstützung der Ukraine, um sie vor dem russischen Joch zu retten und betonte die Dringlichkeit der „Befreiung der Krim“.