Das Armutsrisiko für Alleinerziehende in Deutschland ist dreimal so hoch wie für Menschen, die in einer Partnerschaft leben. Dies geht aus dem 10. Familienbericht hervor, den Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) am Mittwoch vorstellt, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.
Herausforderungen für Alleinerziehende
Lisa Paus, Bundesfamilienministerin, betonte die besonderen Herausforderungen, mit denen Alleinerziehende konfrontiert sind. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lebten im Jahr 2023 rund 1,7 Millionen Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern im Haushalt, was jede fünfte Familie in Deutschland betrifft. Um die Situation dieser Familien zu beleuchten, wurde eine Sachverständigenkommission des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMSFJ) beauftragt.
Finanzielle Benachteiligungen
Die Sachverständigenkommission stellte fest, dass besonders Frauen mit Kindern im Haushalt im Laufe ihres Lebens weniger verdienen, weniger Rente erhalten und einem höheren Armutsrisiko ausgesetzt sind als Männer. Das Armutsrisiko von Alleinerziehenden ist dreimal so hoch wie das von Paarfamilien. Diese finanzielle Benachteiligung führt oft zu gesundheitlichen Problemen, die sich auch negativ auf das Wohlbefinden der Kinder auswirken können.
Notwendige politische Maßnahmen
Die Kommission spricht sich für eine stärkere Unterstützung der finanziellen Eigenständigkeit und der elterlichen Verantwortung aus. Es wird gefordert, dass politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es Eltern nach einer Trennung oder Scheidung erleichtern, die Betreuung ihrer Kinder zu organisieren. Zudem sollten die Beantragung von Transferleistungen und der Zugang zu sozialen Beratungsangeboten vereinfacht werden, da viele Alleinerziehende mit Verschuldung kämpfen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen und flächendeckenden Kinderbetreuung. „Gerade Alleinerziehende sind auf eine verlässliche Kinderbetreuung angewiesen, um ökonomisch eigenständig zu sein“, erklärte Paus der „Süddeutschen Zeitung“. Durch das Kita-Qualitätsgesetz werde die Betreuung gestärkt, indem die zuständigen Länder mit vier Milliarden Euro unterstützt werden, um Fachkräfte zu sichern und die Betreuung zu verbessern. Dies soll insbesondere Alleinerziehenden zugutekommen, indem es ihnen ermöglicht wird, berufstätig zu sein.
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