Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert längere Arbeitszeiten in Deutschland und ruft die Ampel im Bund dazu auf, Arbeit attraktiver zu gestalten. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass in Deutschland im Vergleich zu anderen Industrienationen weniger gearbeitet wird.
Appell an die Bundesregierung
Rainer Dulger, der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), äußerte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe seine Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland: „Die Arbeitszeit in Deutschland ist zu niedrig. Das ist ein Problem für den gesamten Wirtschaftsstandort.“ Er fordert die Ampel im Bund auf, Arbeit attraktiver zu machen.
Vorschläge zur Steigerung der Arbeitszeit
Dulger schlägt vor, die Lohnzusatzkosten zu senken und mehr Betreuungseinrichtungen für Kinder zu schaffen. „Viele Menschen wollen Vollzeit arbeiten, können aber nicht, weil ihre Kinder nicht gut und ausreichend betreut werden“, so Dulger. Er appelliert an die Bundesregierung, die Lebensarbeitszeit zu flexibilisieren und Frühverrentungsanreize zu stoppen. Weitere Maßnahmen könnten laut Dulger sein, das Arbeitszeitrecht zu flexibilisieren und Systeme wie das Bürgergeld so zu gestalten, dass „sie Brücken in Beschäftigung bauen“.
Deutschland im internationalen Vergleich
Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass in Deutschland im Vergleich zu anderen führenden Industrienationen weniger gearbeitet wird. Mit 1.031 geleisteten Arbeitsstunden im Jahr 2022 landet Deutschland unter den OECD-Staaten im hinteren Mittelfeld – nur Franzosen (1.030 Arbeitsstunden), Italiener (1.019), Belgier (996) und Türken (870) arbeiten noch weniger. Das IW bescheinigt Deutschland eine „unterdurchschnittliche Ausschöpfung des Arbeitskräftepotenzials“.
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