Carola Reimann, Chefin des AOK-Bundesverbandes, fordert eine Beteiligung von Privatversicherten an den Kosten für die geplante Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Bislang würden die finanziellen Lasten größtenteils von gesetzlich Versicherten getragen, obwohl knapp zehn Prozent der Klinikbehandlungen auf Privatversicherte entfallen.
Geforderte Gleichverteilung der Kosten
Carola Reimann appellierte an die Koalitionsfraktionen, die Finanzierung der Krankenhausreform gerechter zu gestalten. „Bleibt es bei den bisherigen Plänen von Gesundheitsminister Lauterbach, würde künftig ein Privatversicherter in einem Bett behandelt, das die Solidargemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten bezahlt hat“, gab Reimann gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ zu bedenken. Sie schlägt vor, den geplanten Fonds zum Umbau der Kliniklandschaft, der geschätzt 50 Milliarden Euro kostet, nicht nur von gesetzlich Krankenversicherten, sondern auch von Privatversicherten zu finanzieren.
Mehr Fairness in der Finanzierung
Reimann mahnt zudem zur Fairness und zur Mitverantwortung der privaten Krankenversicherung. „Es ist ein Gebot der Fairness, auch die private Krankenversicherung am Umbau der Krankenhauslandschaft zu beteiligen“, bekräftigte sie. Als praktikable Lösung schlägt sie Aufschläge auf die Klinik-Rechnungen für Privatversicherte vor. „Das sei technisch am einfachsten zu realisieren und habe sich bereits in anderen Bereichen gut bewährt“, so die AOK-Chefin. Trotz ihrer Forderungen betonte Reimann, dass die Modernisierung der Krankenhauslandschaft grundsätzlich Aufgabe von Bund und Ländern und daher aus Steuermitteln zu finanzieren sei.
Erörterung der Krankenhausreform
Die von Gesundheitsminister Lauterbach geplante Krankenhausreform ist aktuell Gegenstand von Beratungen im Bundestag. Für den kommenden Mittwoch ist eine öffentliche Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss angesetzt.
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