Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist im Februar erneut deutlich gestiegen, wobei der Anstieg um 18,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet. Seit Juni 2023 zeigen sich durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich, wobei die Insolvenzzahlen insgesamt noch leicht unter dem Niveau des Vor-Corona-Zeitraums liegen.
Wachstum der Regelinsolvenzen seit Mitte 2023
Im Januar 2024 verzeichnete die Statistik ebenfalls starkes Wachstum mit einem Anstieg von 26,2 Prozent gegenüber dem Januar 2023. Destatis betont, dass die tatsächlichen Zahlen wahrscheinlich noch höher liegen, da Insolvenzanträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen und dies in vielen Fällen annähernd drei Monate nach Antragstellung ist.
Gesamtbild der Unternehmensinsolvenzen
Nach endgültigen Ergebnissen wurden 2023 17.814 Unternehmensinsolvenzen beantragt, was einen Anstieg von 22,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen jedoch um 5,0 Prozent geringer. Trotz des aktuellen Anstiegs bleibt die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen im historischen Vergleich niedrig. Während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 waren es mit 32.687 Fällen deutlich mehr (+83,5 Prozent).
Forderungen der Gläubiger und Großinsolvenzen
Die Amtsgerichte bezifferten die Forderungen der Gläubiger aus den 2023 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen auf rund 26,6 Milliarden Euro. 2022 lagen die Forderungen noch bei etwa 14,8 Milliarden Euro. Besonders auffällig ist die Zunahme der Großinsolvenzen mit Forderungen von 25 Millionen Euro und mehr. Hier wurden 2023 in 138 Fällen 38,0 Prozent mehr Großinsolvenzen registriert als im Vorjahr.
Industriezentrierte Insolvenzen
In Bezug auf 10.000 Unternehmen gab es 2023 in Deutschland insgesamt 52,5 Unternehmensinsolvenzen. Den größten Anteil der Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen verzeichnete der Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 106,5 Fällen, gefolgt von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (z.B. Zeitarbeitsfirmen) mit 84,9 Fällen, dem Baugewerbe mit 79,9 Fällen, dem Gastgewerbe mit 72,3 Fällen und dem Verarbeitenden Gewerbe mit 63,5 Fällen je 10.000 Unternehmen, so Destatis.
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