Die Rückkehr zur regulären Mehrwertsteuer in der Gastronomie wird zu steigenden Preisen für die Verbraucher führen, so Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Er begrüßt die Ampel-Pläne zur Änderung und rechtfertigt die Abschaffung des Steuerprivilegs mit dem Argument, dass es keine ausgewogene soziale Entlastung darstelle und dass die damit verbundenen Kosten besser für Bekämpfung von Armut und für Kindergrundsicherung eingesetzt werden könnten.
Steigende Preise für die Verbraucher in Aussicht
Der Ökonom Marcel Fratzscher prognostiziert, dass nach der Rückkehr zur regulären Mehrwertsteuer in der Gastronomie die Preise für die Verbraucher wahrscheinlich steigen werden. „Wahrscheinlich werden von den zwölf Prozentpunkten, die die Mehrwertsteuer jetzt in der Gastronomie steigt, 70 bis 80 Prozent an die Kunden weitergegeben“, sagte er dem „Spiegel“.
Fratzscher verteidigt die Abschaffung des Steuerprivilegs
Fratzscher verweist auf die Erfahrungen aus der flächendeckenden Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 und betont, dass es keine Rechtfertigung mehr für die Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung gibt. „Es ist teuer, das Geld fehlt irgendwo anders, für die Kindergrundsicherung und die Bekämpfung von Armut“, argumentiert er.
Keine Pleitewelle bei Unternehmen erwartet
Eine Pleitewelle bei Unternehmen aufgrund der erhöhten Mehrwertsteuer erwartet Fratzscher nicht. „Die Mehrwertsteuer wurde gesenkt, damit es für die Kunden günstiger wird und so die Nachfrage steigt. Die Senkung sollte nicht in erster Linie eine direkte Subvention für die Unternehmen sein.“ Unternehmen, die Insolvenz anmelden müssen, führt er auf strukturelle Gründe zurück, wie z.B. fehlende Fachkräfte oder sich ändernde Bedürfnisse der Kunden.
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