Bis Freitag (4. März) ist noch die Kundgebung auf dem Rathausplatz angemeldet, die Tik und Less dafür nutzen, um für ihre selbstgebauten Wagen für Obdachlose zu kämpfen. Jetzt gesellt sich ein zweiter Protest mit einem Schiffscontainer hinzu. Dabei handelt es sich um eine Kunstinstallation, die noch bis Ostern dort zu sehen ist.
Volker-Johannes Trieb ist der Künstler, der hinter der Installation „Hunger nach Leben“ steckt. Vor dem Osnabrücker Rathaus steht ab sofort ein verrosteter Schiffscontainer mit Beulen und Löchern voller Schrott und Müll. Der Boden ist vor lauter Müll nicht mehr zu sehen, nur Fußabdrücke aus Keramik führen in das Innere und lenken die Blickrichtung zu einem Foto an der Rückwand. Dabei handelt es sich um eine Aufnahme des Fotografen K M Asad aus Bangladesch. Abgelichtet ist dort der Schrecken des Hungers.
Kunst thematisiert Hunger in der Welt
„Die ärmsten Länder der Welt müssen das ausbaden, was die reichsten verursachen“, so Trieb. „Die Welt ist ungerecht“, lautet somit auch der erste Satz auf dem Informationsschild, das an der Installation angebracht ist. Derzeit leiden weltweit über 800 Millionen Menschen an Hunger, mehr als zwei Milliarden Menschen sind mangelernährt. „Und auf der anderen Seite stehen reiche Länder wie Deutschland“, so Trieb. „Länder, die im Überfluss leben, Ressourcenabbau betreiben und Lebensmittel vernichten, statt denen etwas zu geben, die es brauchen.“ Mit der Ausstellung wolle man also den Blick schärfen und ein starkes Zeichen für Klimagerechtigkeit setzen. 40 Tage und damit bis zum 10. April bleibt die Installation auf dem Marktplatz stehen.
Gemeinsames Projekt
Die Installation ist in enger Gemeinschaft mit dem Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Osnabrück, dem Referat Weltkirche des Bistums Osnabrück, dem Bischöflichen Hilfswerk Misereor in Aachen, der Iktomia GmbH und weiteren Sponsoren entstanden. Das Bild von K M Asad wurde von der Felix Schoeller Group zur Verfügung gestellt.