Historischer Weihnachtsmarkt 2022 in Osnabrück / Foto: Rykov
Ein neuer Bescherrekord und gute Stimmung bei Schaustellern und Besuchern: Schausteller-Chef Bernhard Kracke jun. zeigt sich sehr zufrieden mit dem Historischen Osnabrücker Weihnachtsmarkt 2022. Am heutigen Donnerstag (22. Dezember) haben die Stände ein letztes Mal geöffnet, Schluss ist um 21 Uhr.
„Von Anfang bis Ende war eine sehr gute und freundliche Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt, wirklich alle waren gut drauf“, resümiert Bernhard Kracke jun., Vorsitzender des Schaustellerverbandes Weser-Ems. Auch die zahlreichen Veränderungen seien bei den Besuchern gut angekommen: „Etwa das Riesenrad, der Adventskalender oder der Hexengang waren gesunde Veränderungen, die gut aufgenommen wurden.“ Was viele zudem nicht auf den ersten Blick bemerkt hätten: „Wir haben auch einige Gänge verbreitert, was ebenfalls super funktioniert hat.“
Neuer Besucherrekord aufgestellt
Der Erfolg des ersten vollständigen Weihnachtsmarktes nach der Corona-Pandemie lässt sich auch in Zahlen erfassen: 850.000 Besucher flanierten in den vergangenen Wochen über Domhof und Marktplatz – 250.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019. Kracke jun. hätte gerne die Millionen-Marke geknackt, aber: „Wir sind sehr dankbar für alle Besucher. Für die eins ganz vorne war es dann in den vergangenen Tagen doch etwas zu kalt und regnerisch.“ Insbesondere Familien mit Kleinkindern seien bei teils hohen Minustemperaturen zum Schluss weggeblieben. Aufgeschoben sei aber nicht aufgehoben, so Kracke jun. optimistisch mit Blick auf 2023.
Ausländische Besucher seien überwiegend aus den Niederlanden gekommen – wenig überraschend, denn dort wurde im Vorfeld viel geworben. „Wir hatten aber auch überraschend viele Gäste aus England, Schweden und Dänemark – trotz wenig bis gar keiner Werbung“, so Kracke jun.. Auch an die Umsätze von vor Corona habe man anschließen können. „Wir haben ähnliche Umsätze wie 2019. Zwar hatten wir mehr Besucher, aber aufgrund aktueller Krisen ist die Kaufkraft niedriger.“ Dennoch sei man sehr zufrieden.
„Schausteller extrem zurückgeschmissen“
Rückblickend auf die Corona-Jahre sagt Kracke jun.: „Corona hat uns Schausteller extrem zurückgeschmissen.“ Glücklicherweise sei in der Region Osnabrück aber kein Schausteller ganz auf der Strecke geblieben. Aber: „Da wo es richtig geknallt hat, wurde teilweise die Altersvorsorge aufgebraucht.“ Das zeige, wie sehr die hiesigen Schausteller an ihren Betrieben hingen. „Da ist Beruf auch gleich Berufung“, kommentiert der Schausteller-Chef.
Die Folgen der Corona-Pandemie waren auch auf dem Weihnachtsmarkt in diesem Jahr noch zu spüren. So konnten viele Handwerker keine Produkte anbieten. Kracke jun. erklärt: „Für viele Handwerker war die Situation Anfang des Jahres noch unsicher. Im Januar und Februar konnte keine Ware bestellt und daher auch nicht ausgestellt werden.“ Im kommenden Jahr sollen viele der handwerklichen Schausteller wieder zurückkehren. „In Norddeutschland gibt es kaum Weihnachtsmärkte mit mehr handwerklichen Ständen. Darauf sind wir stolz und das soll auch so bleiben“, sagt Kracke jun. Daher habe man für das kommenden Jahr auch schon Kontakt zu Kunsthandwerkern aufgenommen, die es so in Osnabrück bisher noch nicht gegeben hat.
„Weihnachtsmarkt ist kein Stromfresser“
Trotz Energiekrise blickt Kracke jun. nach überstandener Corona-Pandemie positiv in die Zukunft: „Was viele nicht wissen: Der Weihnachtsmarkt ist kein Stromfresser. Wir nutzen LEDs und moderne Technik. Die Folgen der Krise merken wir eher in umgekehrter Form insofern, dass sich die Kunden zurückhalten müssen. Aber das ist besser zu stemmen als etwa die steigenden Personalkosten.“ Man bleibe dennoch positiv und hoffe nur das Beste, so Kracke jun. mit Blick auf die nächste Weihnachtsmarkt-Saison.
Vorbereitungen für 2023 laufen bereits
„Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt: Für das kommende Jahr laufen bereits die Bewerbungen, gemeinsam gucken wir mit der Marketing Osnabrück GmbH, was wir aus diesem Jahr lernen und verbessern können“, sagt Kracke jun. Auch die ein oder andere Änderung könne es daher wieder geben.
Wer noch in diesem Jahr ein Mitbringsel vom Weihnachtsmarkt haben möchte, kann dies entweder noch bis 21 Uhr käuflich erwerben oder alternativ einen der Weihnachtsbäume mitnehmen. „Die Bäume bauen wir bereits ab. Rund 300 Stück können kostenlos mitgenommen werden“, berichtet Kracke jun. Abgeholt werden können die Bäume am Prelle Shop in der Krahnstraße.