Im Zuge von Vorwürfen gegen den bayrischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) steht ein Gespräch mit Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, an.
Aiwanger im Gespräche mit Jüdischen Organisationen
Laut des Sprechers des Zentralrates, erfolgt aktuell eine Terminabstimmung für das geplante Gespräch zwischen Aiwanger und Schuster. Dies wurde dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgabe) mitgeteilt. Einzelheiten des Gesprächs wurden nicht genannt. Bayerischer Ministerpräsident Markus Söder (CSU) riet Aiwanger, trotz Verzicht auf eine Entlassung, zu Gesprächen mit jüdischen Gemeinden. Söder äußerte sich dazu mit den Worten: „Wir waren alle der gemeinsamen Auffassung, dass es wichtig ist, dass Hubert Aiwanger daran arbeitet, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, sodass er auch Gespräche mit jüdischen Gemeinden suchen sollte, um vieles zu erklären und gemeinsam zu besprechen.“
Söders Vorgehen nachvollziehbar
Schuster bewertete es „in der Gesamtbetrachtung nachvollziehbar“, dass Söder Aiwanger nicht entließ. Jedoch zeigt er sich irritiert über Aiwangers Umgang mit den Vorwürfen: „Immer wieder betonte er eine politische Kampagne gegen ihn als Person und konnte sich erst spät zu einer Entschuldigung durchringen“, so Schuster. Zudem fehle ihm bei Aiwanger „eine wirkliche innere Auseinandersetzung mit den Vorwürfen und seinem Verhalten zur Schulzeit“.
Gespräche und Entschuldigungen
Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern, nahm Aiwangers Entschuldigung in einem Telefonat nicht an. Dies legt die Vermutung nahe, dass die bevorstehenden Gespräche sowohl zur Aufklärung der Vorwürfe als auch zur Wiederherstellung des Vertrauens dienen sollen.